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Im Verhör: Elzemarieke de Vos als Marijke Steen mit den Ermittlern Schenk, Reisser und Ballauf (v.l.)

© WDR/Uwe Stratmann

HOT-Schauspielerin im neuen Tatort: Ein Doppelleben

Die Potsdamer Schauspielerin Elzemarieke de Vos ist normalerweise am Hans Otto Theater zu sehen – und am Sonntag im Kölner Tatort „Der Fall Reinhardt“

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Er ist immer recht düster, der Kölner Tatort, oftmals sind Menschen zu sehen, die am Abgrund stehen. Viel Raum für Nachdenklichkeit also, für Humor – wie etwa in den Folgen aus Münster – lassen die Macher keinen Platz. Immerhin um die zehn Millionen Zuschauer lassen sich das Sonntagsritual nicht nehmen und sehen sich den Tatort an.  Und wer genau hinsieht, der begegnet dem einen oder anderen Bekannten. So auch diesen Sonntag, wenn „Der Fall Reinhardt“ Premiere feiert:  Neben den Ermittlern Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) gibt es einen Gastauftritt von Ben Becker, aber auch ein Potsdamer Gesicht: Elzemarieke de Vos spielt Marijke Steen, die niederländische Geliebte des Hauptverdächtigen Gerald Reinhardt (Becker). Ein recht kurzer Auftritt, aber dennoch eine Schlüsselfigur: Bei ihr laufen die Fäden zusammen, und unter Mordverdacht gerät sie natürlich auch.

Ein Stück weit könne sie sich sogar mit der Figur identifizieren, die dem verschwiegenen Doppelleben ihres Partners auf die Spur kommt. „Ich glaube, dass uns gar nicht bewusst ist, wie viele Menschen eigentlich eine Art Doppelleben führen.“, sagt sie. Hat sie da selbst Erfahrungen gemacht? Nein, eigentlich nicht. „Bei mir ist so etwas – so weit ich weiß – Gott sei Dank noch nicht passiert.“ Aber weiß man so etwas auch?

Regisseur Torsten C. Fischer habe ihr bei der Entwicklung der Rolle viele Freiräume gelassen und ihr komplett vertraut. Texttreu sei sie schon gewesen, sagt de Vos. Aber sie konnte sich selbst ausprobieren und der Rolle Charakter geben. Dass sie eine Niederländerin spielt, liegt nahe, ist sie doch dort geboren. Dennoch habe sie nicht das Gefühl, dass ihr nur Rollen als Wahl-Holländerin angeboten werden: Sie sei auf Deutsch ausgebildet worden, weshalb sie bisher nicht in eine Schublade gesteckt wurde. Und irgendwie habe ihr das auch Spaß gemacht, im Tatort die Marijke Steen zu spielen.

Vom Theater zum Film? „Ich brenne für das Theater“, sagt de Vos. Sie sei damit aufgewachsen, teile aber dennoch die Leidenschaft für den Film. „Zwischen den beiden Sachen entscheiden – das möchte ich eigentlich nicht“, sagt sie. „Ich werde immer versuchen, beide Sachen unter einen Hut zu kriegen.“ Theater und Film sind immerhin zwei völlig unterschiedliche Sachen, die ihr aber beide Spaß machen. „Die letzten acht Jahre war ich immer fest am Theater engagiert“, sagt die 30-Jährige. „Aber ich werde jetzt schon einen anderen Weg einschlagen und mich mehr auf Film konzentrieren.“ Gut möglich also, dass man sie in Zukunft öfter auf der Leinwand oder im Fernsehen zu sehen bekommt.

Und ja, sie selbst sehe auch gern mal fern. „Wenn man den ganzen Tag am Theater ist und nur schwierige Literatur liest, tut es gut, mal vor dem Fernseher abzuschalten.“ Da kann es natürlich auch gern ein Krimi sein: „Deutschland hat ein sehr gutes Händchen für Krimis“, meint de Vos. Aber natürlich wird sie auch noch im Hans Otto Theater zu sehen sein: in „Die Opferung von Gorge Mastromas“ von Dennis Kelly beispielsweise, das am 14. April in der Reithalle wieder auf dem Spielplan steht.

Die Rezension des Tatort lesen Sie wie immer ab Samstag nur online auf www.pnn.de

Oliver Dietrich

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