Sport: Ein Dutzend Tore
Im UEFA-Cup-Turnier in Montpellier siegte Turbine 12:1 gegen Neulengbach
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Im UEFA-Cup-Turnier in Montpellier siegte Turbine 12:1 gegen Neulengbach Mit einem Dutzend Toren startete Pokalverteidiger FFC Turbine Potsdam gestern in Montpellier in die zweite Qualifikationsrunde des diesjährigen UEFA Women’s Cups. 12:1 (7:1) hieß es nach 90 Minuten gegen Österreichs dreifachen Meister SV Neulengbach. Nicht nur der Gegner war überfordert. Auch die Organisatoren hier hatten nicht mit einem so hohen Sieg gerechnet und malten fürs zweistellige Resultat an der Ergebnistafel schließlich schnell eine Eins auf die Rückseite eines Schildes. „Wir hatten mit diesem Ergebnis selbst nicht gerechnet. Das ist neuer Rekord im Europacup der Frauen“, meinte nach dem Abpfiff Turbine-Trainer Bernd Schröder, der gestern die letztjährige „Miss Europacup“ Conny Pohlers (14 Tore) konsequent auf der Bank und Außenlinie beließ und von einer „Denkpause“ für die 26-Jährige sprach. Die Partie vor 200 Zuschauern im Stade Joseph Blanc – einem besseren Dorfsportplatz im Vorort Villeneuve-les-Manguelonne mit einer Tribüne als einzigem Zuschauer-Domizil – begann für Potsdam nach Maß: Cristiane flankte links auf Anja Mittag, die legte ab auf Petra Wimbersky, und die umspielte noch SV-Torfrau Bianca Reischer, ehe sie zum 1:0 traf (8.). Nur zwei Minuten später schlenzte Wimbersky nach Zuspiel Peggy Kuzniks den Ball über Reicher hinweg zum 2:0 in die Maschen (10.), und nach Ariane Hingsts fulminantem 20-Meter-Schuss unter die Querlatte zum 3:0 (22.) waren die Messen für Neulengbach gesungen. Zwar verkürzte Sandra Graf zwischenzeitlich auf 3:1 (23.), doch fast postwendend traf Mittag zum 4:1 (27.). Die „Torbienen“ blieben ihrer schnellen Spielweise treu und erhöhten noch vor der Pause durch Isabel Kerschowski nach Omilade-Vorarbeit (33.), Navina Omilade nach Kerschowski-Flanke von links (37.) und erneut Mittag (45.) auf 7:1. Die Spielerinnen des niederländischen Meisters v.v.Saestum, gegen die Turbine morgen antritt, und die sich vor ihrer Partie gegen Montpellier HSC – 2:1 für den Gastgeber – die erste Halbzeit angesehen hatten, gingen in der Pause sichtlich beeindruckt von der Tribüne. Auch nach dem Seitenwechsel waren die Österreicherinnen, von denen nur die brasilianische Nationalspielerin Rosana wirklich an den Ketten zerrte, ein Spielball der Potsdamerinnen. Wimbersky traf in ähnlicher Form wie beim 2:0 auch zum 8:1 (51.), ehe Britta Carlson einen von Graf an Wimbersky verwirkten Foulelfmeter sicher flach zum 9:1 in die Maschen drosch (70.). „Die ganze Mannschaft hat mich zum Elfmeterpunkt gerufen, weil ich noch nicht getroffen hatte und eine Wette mit Paula (einer brasilianischen Mitspielern/d. Autor) laufen habe. Wenn ich in dieser Saison zweimal treffe, muss sie etwas für mich tun. Was, das darf ich nicht verraten“, erklärte Carlson später. Mittag (70.), Wimbersky (83.) und Karolin Thomas (90.+3) erhöhten schließlich zum Endstand. „Wir haben überzeugend an unser 13:0 am Sonntag in der Bundesliga beim FSV Frankfurt angeknüpft“, sagte Petra Wimbersky. Die 22-Jährige, von ihrem Coach als „unsere Spielerin für die wichtigen Tore“, geadelt, lobte ihre Truppe: „Das war eine starke Mannschaftsleistung. Wichtiger als Torezählen ist für mich der Erfolg der Mannschaft.“ Turbine sei hochmotiviert ins Spiel gegangen, „weil wir den Gegner noch nicht kannten und nichts anbrennen lassen wollten“, so Wimbersky. Und Mannschaftskapitän Ariane Hingst flocht den 15 mitgereisten Turbine-Fans, die die akustische Hoheit im Stadion hatten, einen Kranz: „Es macht einfach Spaß, vor ihnen zu spielen. Wir haben uns auch für sie angestrengt.“ Olga Hutter, Trainerin Neulengbachs, rang nach dem Spiel um Fassung. „Wir wollten weniger als fünf Gegentore bekommen, waren heute aber überfordert. Schon als ich von Potsdams 13:0 in Frankfurt hörte, wusste ich, was auf uns zu kommt.“ Turbine: Angerer; Carlson, Becher, Kuznik; Omilade, Zietz (65. Thomas), Hingst (74. Schiewe), Cristiane; Wimbersky, I. Kerschowski (62. Podvorica), Mittag.
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