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GEDENKEN: Ein Euro für kopierte DDR-Mark

Bei der Einreise in die DDR am Grenzbahnhof Griebnitzsee mussten Bundesbürger bis 1989 mindestens 25 DM umtauschen. An diesen Teil deutsch-deutscher Geschichte erinnerten am gestrigen Freitag der CDU-Ortsverband Babelsberg und die Junge Union Potsdam mit einem symbolischen Geldtausch.

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Bei der Einreise in die DDR am Grenzbahnhof Griebnitzsee mussten Bundesbürger bis 1989 mindestens 25 DM umtauschen. An diesen Teil deutsch-deutscher Geschichte erinnerten am gestrigen Freitag der CDU-Ortsverband Babelsberg und die Junge Union Potsdam mit einem symbolischen Geldtausch. Die Christdemokraten riefen am Bahnhof Griebnitzsee vorbei kommende Passanten auf, kopierte DDR-Banknoten in Euro zu tauschen – zum Wechselkurs von 1:1. Die Idee zur Spendenaktion erklärte Stephan Hennig von der Jungen Union so:„Der Mauerfall ist in den Köpfen der Menschen sehr präsent. An den Zwangswährungstausch hingegen erinnern sich viele nicht mehr.“ Dieser Aspekt der deutschen Teilung dürfe jedoch nicht in Vergessenheit geraten, betonte der 29-Jährige Ostwestfale.

Der CDU-Landtagsabgeordnete Wieland Niekisch unterstützte die Spendenaktion, die zum dritten Mal stattfand. Auch 1999 und 2001 hatte die CDU DDR-Banknoten kopiert, um am ehemaligen Grenzübergang Griebnitzsee für einen guten Zweck zu sammeln. Nach Angaben des Landtagsabgeordneten war es in diesen Jahren gelungen, mehrere hundert Euro für die Schlafkita „Fridolin“ zu sammeln. Am gestrigen Freitag allerdings fanden sich bei herbstlichen Temperaturen nicht allzu viele Spender. Knapp 100 Euro kamen am Ende aber zusammen, die die Kindertagesstätte „Pittiplatsch“ in Alt Nowawes erhält. Der 21-jährige Student Daniel Förster aus Rhinow steuerte einen Fünfer bei, da er Kitas wichtig finde. Eine Banknote mit dem Konterfei Clara Zetkins hielt er gestern zum ersten Mal in seinen Händen. VS

Am Sonntag, dem 9. November wird um 15 Uhr am Mauerrest auf dem ehemaligen Kolonnenweg am Griebnitzsee in der Stubenrauchstraße dem Tag des Mauerfalls gedacht. Die Mauerreste sind im September 2008 unter Denkmalschutz gestellt worden.

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