Landeshauptstadt: Ein fauchendes Trio Zirkus Humberto trainiert neue Löwengeneration
Prigant, Simba und Nala sind gerade mal sieben Monate alt und das ist für Löwenkinder die aufmüpfige Rüpelzeit. „Die Drei haben noch Angst vor Lärm und ungewohnten Bewegungen und reagieren deshalb mit reichlich Fauchen und Tatzenhieben“, erklärt Joschi Ortmann, Direktor des Zirkus Humberto und Dompteur der Löwengruppe.
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Prigant, Simba und Nala sind gerade mal sieben Monate alt und das ist für Löwenkinder die aufmüpfige Rüpelzeit. „Die Drei haben noch Angst vor Lärm und ungewohnten Bewegungen und reagieren deshalb mit reichlich Fauchen und Tatzenhieben“, erklärt Joschi Ortmann, Direktor des Zirkus Humberto und Dompteur der Löwengruppe. Ab Freitag gastiert Humberto an altgewohnter Stelle gegenüber dem Volkspark und das für zehn Tage. Humberto reist mit 30 Tieren an, die im Zirkusrund und bei der Tierschau zu sehen sind. Der Zirkus ist nach zehn Jahren erstmalig wieder in Potsdam. Er gehörte schon zu DDR-Zeiten zu den wenigen zugelassenen Privatunternehmen. Sein Winterquartier hat er jetzt in Wittstock.
Den Namen als Raubtierzirkus muss sich Humberto allerdings erst wieder verdienen. Denn die alte Raubtiergruppe gibt es nicht mehr. Im vorigen Jahr wurden drei Löwen durch die Katzenseuche dahingerafft und es war nicht einfach, auf die Schnelle Nachwuchs zu bekommen. In Bad Piemont konnte der Zirkus dann die Löwenbabys kaufen und die müssen nun in die Schule gehen, bei Joschi Ortmann. Der hat sie inzwischen geduldig auf erste Aufgaben vorbereitet, die sie erst einmal in den Vorstellungspausen während der Tierschau zeigen sollen. „Da können die Leute auch gleich sehen, wie Löwen lernen“, meint Joschi, der 1957 als echtes Zirkuskind geboren wurde und dessen Kinder als siebente Zirkusgeneration unter dem Chapiteau arbeiten.
Angefangen hat Ortmann als Artist auf dem Drahtseil, Dompteur ist er aber schon seit 30 Jahren. „Ich stehe täglich sechs Stunden im Übungskäfig und zeige den Tieren, wo ihr Platz ist und dass ihnen nichts geschieht, auch wenn ich sie mit dem Stock dirigiere. In den dürfen sie ruhig mal reinbeißen, das ist ganz weiches Holz“, meint Ortmann. Die drei Löwenkinder sind übrigens alles andere als Schmusekätzchen und das zeigen sie auch. Erst wenn sie über die Angstphase hinaus seien, wolle er auch mal mit Streicheleinheiten anfangen, sagt der versierte Dompteur. Zu den älteren Tieren hatte er ein tolles Verhältnis, konnte sogar auf einem der Löwen reiten. Demnächst sollen noch drei Junglöwen gekauft werden und dann mit den zwei Alttieren eine Gruppe bilden, die das Aushängeschild Raubtier-Circus wieder rechtfertigt.
Umberto gehört mit seinem 1000 Besucher fassenden Zelt und den 30 Beschäftigten zu den größeren Zirkussen und Ortmann verspricht neben den vielfältigen Tiernummern mit Pferden, Ponys und Exoten – Ziegen werden sogar einen Rinderbullen erklettern – gute Artistik. Er habe vor allem junge Leute bis 28 Jahre unter Vertrag, alle an der Artistenschule ausgebildet, die auch wieder die Jugend ins Zirkuszelt locken sollen. Darunter auch die 16-jährige Tatjana, die in Marseille mit ihrem Kautschukakt das Silberne Lorbeerblatt erringen konnte.
Zirkus Humberto hat am Freitag, dem 9. Mai, 17 Uhr Premiere, Sa. 15 und 18 Uhr Vorstellung, So. 17 Uhr, Mo 15 und 18 Uhr, Die. Ruhetag, Mi.+Do. 18 Uhr, Fr. 17 Uhr, Sa. 15und 18 Uhr und am letzten Sonntag 14 Uhr. Freitag und Sonntag ist Familientag mit 5 Euro Eintritt pro Person.
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