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Landeshauptstadt: Ein Fraunhofer-Campus

Trotz Temperaturunterschiede von 50 Grad: Richtfest für Biotech-Institutsneubau in Golm

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Trotz Temperaturunterschiede von 50 Grad: Richtfest für Biotech-Institutsneubau in Golm Golm - „Biologie war noch nie mein Fach“, scherzte Michael Heine, „dennoch, der Bau, er steht, wir haben es geschafft, ein hoch auf die Wissenschaft“. Mit diesen Worten zerschepperte der Polier gestern sein Sektglas am Beton des entstehenden Forschungsneubaus für das Frauenhofer Institut für Biomedizinische Technik (IBMT) in Golm. Nach der Grundsteinlegung Ende November vergangenen Jahres erfolgte nun das Richtfest für den Institutsneubau im Golmer Wissenschaftspark. Die Übergabe der 22,5 Millionen Euro teuren Forschungsinvestition ist für Mitte 2006 vorgesehen. Das Geld kommt zur Hälfte von der Europäischen Union (EFRE) und zu je 25 Prozent von Bund und Land. Das zu Zweidritteln aus Laboren bestehende Haus wird Arbeitsplatz von zunächst 60, später bis zu 140 Forschern sein. Im Neubau werden die beiden Außenstellen des IBMT in Nuthetal (Molekulare Bioanalytik und Bioelektronik) und in Berlin (Zelluläre Biotechnologie und Biochips an der Humboldt-Universität) zusammengeführt. Fokus der wissenschaftlichen Interesses am neuen Institut wird unter anderem die Entwicklung von Fertigungstechniken für die Biochipherstellung, die Kultivierung tiefgekühlter Süßwassermikroalgen und die Entwicklung von Zelltechnologien hinsichtlich der Nutzung von Stammzellen für die regenerative (wiederherstellende) Medizin sein. Der Vorstand der Fraunhofer-Gesellschaft, Dr. Alfred Grossner, stellte in seinem Grußwort fest, dass mit dem neuen Haus in Golm „ein kleiner Fraunhofer-Campus“ entstehe. Der IBMT-Neubau bildet ein Ensemble mit den bestehenden Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung (IAP). Auch mit dem Max-Planck-Instituten in der unmittelbarer Nachbarschaft gebe es Kooperationen, man sei sich fast einig über die Nutzung einer gemeinsamen Kantine, witzelte Grossner. Das Land Brandenburg sei mit seinen vier Fraunhofer Instituten gut aufgestellt, lobte Forschungsministerin Johanna Wanka (CDU). Das im entstehen begriffene Technologie- und Gründerzentrum Go-IN biete Ansatzpunkte für eine Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft, eine Firma ziehe derzeit bereits nach Golm, so Wanka. Laut Ekkehard Warmuth vom Bundesforschungsministerium nehme die Region Berlin/Brandenburg mit 160 Biotechnologiefirmen bereits „eine Spitzenstellung“ in Deutschland ein. Golm habe dabei das Potential zu einem dritten Biotechnologie-Standbein neben Berlin-Buch und Berlin-Adlershof zu werden. Architekt Markus Hammes erinnerte daran, dass 30 Arbeiter der Firma Bateg mit drei Kränen 39 Wochen lang allein 8000 Kubikmeter Erde ausgehoben und 6000 Kubikmeter Beton und 770 Tonnen Stahl verbaut haben. Er dankte den Bauleuten, die in dieser Zeit unter teils widrigsten Witterungsbedingungen arbeiteten. Die Temperaturen schwankten seit der Grundsteinlegung zwischen minus 15 und plus 35 Grad. „Bauen ist für uns ein Abenteuer“, wir hatten „einen Mordsspaß“ und haben „viel dabei gelernt“, erklärte dann auch IBMT-Leiter Professor Günter Fuhr. Guido Berg

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