Landeshauptstadt: Ein gebührenpflichtiger Parkplatz bringt 3500 Euro pro Jahr
Neue Stellfläche 2009 geplant: Schlösserstiftung steht unter Zwang, die Eigeneinnahmen deutlich zu erhöhen
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Das bis zum Jahr 2012 durch den Bund und die Länder Berlin und Brandenburg fortgeschriebene Finanzierungsabkommen (PNN berichteten) bringt mit 128,4 Millionen Euro der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten „weder Erhöhungen noch Kürzungen“, erklärte Generaldirektor Hartmut Dorgerloh. In dem Abkommen, das im Februar 2009 unterzeichnet werden soll, werde allerdings die ab dem Jahr 2010 vorgesehene Übernahme des Schlosses Schönhausen in Berlin berücksichtigt. Schon Anfang 2009 soll Schloss Paretz vom Land an die Stiftung übergeben werden. Dafür wurde die Schenkung als günstigste Rechtsform gewählt.
Laut Dorgerloh steigen bei gleichbleibender Höhe der Zuschüsse die Belastungen stark an. So hätten sich die Personalkosten, nicht zuletzt durch tarifgebundene Lohnsteigerungen für Wachen und Aufsichten, um 4,25 Prozent und damit um eine sechsstellige Summe erhöht. Zudem sei der für die Bauunterhaltung und die Gartenpflege zur Verfügung stehende Summe nach wie vor zu gering. Dies zwinge die Stiftung dazu, ihre gegenwärtig bei gut 15 Millionen liegenden Eigeneinahmen deutlich zu erhöhen, im Jahr um etwa eine Million. Ohne ins Detail zu gehen, schloss der Generaldirektor dafür „unpopuläre Maßnahmen“ nicht aus. Für die kommende Saison seien aber keine höheren Eintrittspreise vorgesehen. Auch beim lediglich freiwilligen Parkeintritt werde es bleiben. Nicht vorangekommen ist die Stiftung bisher bei der Steigerung der Besucherzahlen. Die 2,2 Millionen aus dem Jahr 2007 wurden im Vorjahr nicht übertroffen. Erfreulicherweise seien die Verstöße gegen die Parkordnung zurückgegangen, informierte Dorgerloh, damit aber auch die Einnahmen aus Bußgeldern.
Bei Vermietungen und Verpachtungen wolle sich Stiftung stärker auf Großkunden orientieren, kündigte der Generaldirektor an. Das in der Öffentlichkeit umstrittene Firmenfest der Rewe-Touristik sparte, für das der Platz am Neuen Palais im Herbst in eine Zeltstadt verwandelt worden war, allein habe ein Drittel der Einnahmen auf diesem Gebiet erbracht. Den Rotstift ansetzen will die Stiftung bei Publikumsveranstaltungen. Etwa 1000 im Jahr seien zu viel, meinte Dorgerloh und wies daraufhin, dass beispielsweise selbst die vom Publikum recht gut angenommenen Parkspaziergänge, Führungen und Gartensprechstunden der Aktion „Preußisch Grün“ finanziell ein Zuschussgeschäft waren. Zu einer exzellenten Einnahmequelle für die Stiftung haben sich dagegen die Parkplätze entwickelt. Auch 2009 soll ein neuer gebaut werden, diesmal am Jagdschloss Grunewald. Durchschnittlich 3500 Euro jährlich nimmt die Stiftung von jedem einzelnen Stellplatz ein.
Zusätzlich zu den Geldern aus dem Finanzierungsabkommen erhält die Stiftung in den nächsten zehn Jahren aus einem Sonderinvestitionsprogramm des Bundes und der Länder Brandenburg und Berlin 80 Millionen Euro. Sie sollen vorrangig der Sanierung gefährdeter Schlösser, der Verbesserung der Infrastruktur und einer qualifizierteren Besucherbetreuung zugute kommen. Anteilige Fördermittel erwartet Dorgerloh ebenso aus dem neuen Programm für die Unesco-Welterbestätten, wofür die Bundesregierung ab 2009 150 Millionen Euro zur Verfügung stellen will. Hoh
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