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ATLAS: Ein guter Tag

Henri Kramer sinniert über Sinn und Unsinn von Ministertreffen wie gestern

Stand:

Warum müssen sich diese Außenminister ausgerechnet hier treffen? Dies wird sich manch Potsdamer gefragt haben, der gestern in der Stadt nicht weiterkam, weil er in einem der vielen Staus steckte oder von Polizisten am Weitergehen gehindert wurde. Am lautesten haben die Frage nach dem „Wozu?“ gestern die tausend Demonstranten gestellt, die weitgehend friedlich gegen die Politik der großen Industrienationen demonstrierten. Dennoch: Wie würde es aussehen, würden sich solche Treffen in einem komplett unzugänglichen Gebiet abspielen?! Es wäre wohl auch von „Geheimdiplomatie“ die Rede: Die G8 sind als selbstständiges Gremium mit nur indirektem Wählerauftrag und ohne weltweite Beteiligung eben immer ein Reizsymbol, dem alles, nur nichts Gutes, zugetraut wird. So war ihr Treffpunkt Potsdam richtig gewählt: Schon wegen der historischen Bedeutung der Stadt als Platz für wichtige Konferenzen. Auch eine kritische Demo fand nicht weit vom Tagungsort entfernt statt, bei der es wenig Gewalt gab und Potsdam schließlich mit lächelnden Politikergesichtern in den Weltnachrichten vertreten war. Ein guter Tag für die Stadt und ihren Ruf.

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