Sport: Ein gutes Gefühl
Potsdams Triathlet Philip Krell will sich für die Junioren-Europameisterschaft qualifizieren
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Wenn er sich am Wochenende auf den Weg nach Saarbrücken macht, hat Philip Krell seine ganz klaren Vorstellungen. Die Qualifikation für die Junioren-Europameisterschaft will der Triathlet vom Potsdamer Zeppelin-Team klar für sich entscheiden, um im Sommer im Süden Frankreichs für Deutschland an den Start gehen zu können. „Leicht wird das aber nicht“, weiß der 18-Jährige, dessen Teamgefährten Benjamin Strauß, Stefan Hüllbaum, Alena Stawcynski und Franz Lösch ebenfalls um ein Ticket kämpfen. „Nur zwei Athleten können sich diesmal qualifizieren, zwei weitere haben dann beim Ländervergleich in Halle nochmals die Möglichkeit.“
Und die Konkurrenz ist groß – mit Alexander Schilling und Mario Mailänder werden beispielsweise zwei starke Athleten aus Sachsen und dem Saarland starten. Aber Philip Krell hat ein gutes Gefühl, wenn es darum geht, die 800 Meter im Wasser und die anschließenden fünf Kilometer laufend zu bewältigen. Beim Schwimmen liegt die Normzeit bei 9:50 Minuten; die 5000 Meter müssen in 16:10 min absolviert werden. Insgesamt sind rund 30 Sportler am Start, die vom Bundestrainer persönlich eingeladen wurden.
Das Ziel für dieses Jahr ist indes klar. Neben dem Erreichen der JEM soll möglichst ein Startplatz für die Junioren-WM in Lausanne herausspringen, wozu Krell unter die Top 15 kommen oder bei den Deutschen Meisterschaften glänzen müsste. Dass dies durchaus im Bereich des Möglichen liegt, bewies der Sportschüler im vergangenen Jahr. Sein erster internationaler Einsatz war gleich die JWM in Japan. „Nach dem Schwimmen kam ich zwar als Zweiter aus dem Wasser, beim Radfahren und Laufen hat es aber dann nicht ganz so gut geklappt“, erzählt der Potsdamer, der schließlich im Feld von 75 Startern als 35. ins Ziel kam. Für den Zwölftklässler, der die Eliteschule des Sports besucht, ein achtbares Ergebnis, an das er anknüpfen will.
Dass dies auch mit der notwendigen materiellen Rückendeckung geschieht, ist seit einem Jahrs abgesichert. Pünktlich vor der Qualifikation am Wochenende ist der Sponsoringvertrag mit der Firma Müller-Lackierung jetzt für ein Jahr verlängert worden. „Wir unterstützen Philip mit einem monatlichen Betrag, den er für seinen Sport einsetzen kann“, sagt Filialleiterin Candy Noack, die gleichzeitig die Lebensgefährtin von Philips Trainer Ron Schmidt ist. „Außerdem haben wir als zusätzlichen Anreiz ein Bonussystem eingeführt.“
„Das hilft mir alles sehr“, sagt der Triathlet. „Wenn man überlegt, dass ein Rad bis zu 3000, ein Neoprenanzug rund 500 und ein paar gute Felgen bis zu 700 Euro kosten, kommt schon einiges zusammen.“ Aber es ist eben alles unverzichtbar auf dem Weg nach oben. Und dieser soll Philip Krell irgend wann einmal zu den Olympischen Spielen führen.
Henner Mallwitz
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