ATLAS: Ein heißes Eisen
Kay Grimmer über die geplanten Gemeindegruppen in der Kirche
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Welch irdische Probleme: Die evangelische Kirche in Potsdam muss sparen, auch an Personal. Dass im Streichkonzert auch an Grundfesten, der Anzahl der Gemeinden im Kirchenkreis, gerüttelt werden muss, ist sinnvoll und notwendig. Sicherlich, allein die Diskussionen darüber in den vergangenen Jahren zeigen, dass dieses Eisen ein besonders heißes ist, vor allem unter den Gemeindegliedern selbst. Angst herrscht davor, dass gewachsene Traditionen, tradierte Verbindungen in Stadtteile hinein gekappt werden, dass die religiöse Heimat womöglich wegfällt. Das sollte nicht passieren. Muss es aber auch nicht, wenn in den neu zu schaffenden Gruppen kooperiert wird. Selbstverständlich steht der Spargedanke stets im Vordergrund, sind vier Pfarrstellen weniger für die Gläubigen in Potsdam ein Verlust. Doch wenn – wie beabsichtigt – nicht nur auf bloße Zahlen Rücksicht genommen wird, sondern auch auf soziales Gefüge der Anwohner und spezielle Probleme im Stadtteil, dürfte durch diese neue Art der Zusammenarbeit unter den Gemeinden auch viel Hoffnungsvolles und Neues entstehen. Schließlich hängt die Verankerung der Kirche in der Stadt nicht von der Anzahl der Gemeinden ab.
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