Landeshauptstadt: Ein Jahr ohne Großauftrag aus Hollywood Schwere Zeit für Studio /
Entlassungen drohen
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Vorbei die Zeit, als sich in Babelsberg die internationalen Stars die Klinke in die Hand gaben: Schon seit einem Jahr konnte keine große, internationale Filmproduktion ins Potsdamer Traditionsstudio geholt werden. Hoffnung auf den Millionen-Auftrag gab es oft, doch besonders das Hollywood-Geschäft ist ein unsicheres. Die Produzenten suchen den günstigsten Drehort, und manchmal ist auch der Star-Regisseur stur und legt selbst fest, wo er arbeiten will. Deshalb gilt: Auf die großen US-Aufträge ist kein Verlass. Und genau da liegt das Problem der seit Ende April 2005 börsennotierten Studio Babelsberg AG. Es gibt mit dem internationalen Filmgeschäft keine Garantie für eine gute Auslastung und gute Umsätze. Selbst der neue Filmförderfonds der Bundesregierung, für den ab 2007 drei Jahre lang jeweils 60 Millionen Euro zur Verfügung stehen sollen, hilft vielleicht nur bedingt. Denn europäische Nachbarländer haben noch viel stärkere Steuersparmodelle aufgelegt – und es ist nicht abschließend geklärt, welche Bedingungen für das deutsche Modell, das eine Erstattung von 16 bis 20 Prozent der in Deutschland ausgegebenen Produktionskosten vorsieht, tatsächlich gelten werden. Zu den momentan wenig rosigen Aussichten kommt eine drohende Entlassungswelle: Das Personal der größten Studio-Tochterfirma Art Department soll drastisch reduziert werden. Mehr als 40 Filmhandwerkern wurde von der Geschäftsführung die Kündigung angekündigt (PNN berichteten) – bleibt es dabei, würden nur 32 übrig bleiben. SCH
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