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Landeshauptstadt: Ein Konzept basteln

Für ein neues Radverkehrskonzept befragte die Stadtverwaltung am Samstag die Potsdamer

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Eine schnelle Ost-West-Verbindung zwischen Werder, Potsdam und Berlin, eine stärkere Berücksichtigung von Senioren und Kindern als Radfahrer und besseres Marketing – dies waren einige Hauptwünsche der rund 30 Potsdamer, die am Samstag an einer Planungswerkstatt zur Fortschreibung des Potsdamer Radverkehrskonzepts teilnahmen. Die Veranstaltung im Bildungsforum hatte die Stadtverwaltung organisiert.

„Das 2008 beschlossene Radverkehrskonzept wird 2015 im Wesentlichen abgeschlossen sein“, sagte Potsdams Baubeigeordneter Matthias Klipp (Grüne), räumte aber auch noch bestehende Defizite ein – etwa die Mitnahme von Rädern in öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Fortschreibung des Konzepts über 2015 hinaus soll laut Klipp besonders das Thema Elektrofahrräder und schnelle Verbindungen in die Ortsteile und die Potsdamer Nachbargemeinden berücksichtigen.

Um sich weitere Anregungen von den Bürgern zu holen, veranstaltete die Stadt die Planungswerkstatt, deren konkrete Ergebnisse in etwa zwei Wochen vorgestellt werden und als eine Entscheidungsgrundlage für die Politik dienen sollen. Das neue Radverkehrskonzept solle im Frühherbst fertig sein, hieß es.

Zusammen mit Mitarbeitern der Stadtverwaltung diskutierten die Teilnehmer über vier Themenbereiche: Hauptrouten für den Radverkehr, Marketing und Service, Sicherheit und Fahrkomfort im Alltag. Vor allem die Verbindung nach Golm und Werder über den Park Sanssouci erwies sich als wichtige Route für die anwesenden Potsdamer, auch der Wunsch nach einem Radschnellweg entlang der Bahntrasse vom Hauptbahnhof Richtung Golm und Werder wurde geäußert. „Wir bemühen uns schon seit Längerem darum“, sagte Bernd Kahle, Bereichsleiter Verkehrsentwicklung, zur Bahntrassen-Idee. „Doch es gibt Grundstückseigentümer, die sich dagegen wehren.“

Weitere Vorschläge zur Verbesserung des Radverkehrs waren der Bau einer Radlerbrücke zwischen Golm und Werder oder eine Überprüfung der Ampel-Anzahl südlich des Hauptbahnhofes. „Radwege sollten an manchen gefährlichen Stellen deutlicher sichtbar gemacht werden, etwas durch rote Markierungen auf der Fahrbahn“, sagte einer der Anwesenden. Andere forderten zudem Hohlspiegel am Engpass am Stadtschloss und die stärkere Kontrolle von „Geisterradlern“, die auf der falschen Radwegseite fahren.

Die gesammelten Vorschläge sind nicht verbindlich und ihre Umsetzung dürfte vor allem eine Finanzierungsfrage sein: „Die Haushaltsdiskussionen in den nächsten Jahren werden schwieriger“, betonte Klipp. Dennoch wolle man weiterhin pro Jahr etwa fünf Euro pro Einwohner in die Förderung des Radverkehrs investieren, so der Dezernent. 2014 gibt Potsdam 937 000 Euro für neue Radwege und Instandsetzungen aus. Erik Wenk

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