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Potsdam, 07.11.2023 / Lokales / ProPotsdam, Kiezleben - Kalender und Ausstellung, Kunstkalender, Bild von Ulrike Barth-Musil " Drewitz Günbunt, Foto: Ottmar Winter PNN ACHTUNG: Foto ist ausschließlich für redaktionelle Berichterstattung der PNN und des TGSP! Eine kommerzielle Nutzung, z.B. Werbung, ist ausgeschlossen. Die Weitergabe an nicht autorisierte Dritte, insbesondere eine weitergehende Vermarktung über Bilddatenbanken, ist unzulässig.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Ein Kunstwerk für jeden Geschmack: Jahreskalender der Pro Potsdam würdigt das Kiezleben

„Kiezleben“ heißt der neue Kunst-Jahreskalender, der einzelne Stadtteile Potsdams in den Fokus rückt. 13 Kunstschaffende zeigen ihre Arbeiten im Foyer der Pro Potsdam.

Von Alicia Rust

Stand:

Für Saskia Glückauf verkörpern schaukelnde Kinder ein Stück von Potsdam. Auf einem Spielplatz in der Waldstadt, den sie als Vorlage für jenes Motiv nutzte. „Woandershin“ heißt das Acrylgemälde in zarten Blautönen. Für Ute Manoloudakis steht hingegen ein „Sommerabend in Babelsberg“ für ihren Kiez.

Mit kräftigem Pinselstrich, in ebenso leuchtenden Farben hat sie die Ladenzeile der Babelsberger Karl-Liebknecht-Straße festgehalten. Im Hintergrund die Silhouette des Rathauses, die Straßenbahn, davor eine Radfahrerin. Alles im Schein der Lichter und Lampen, Van Goghs „Nachtcafé“ lässt grüßen. 

Ein „Sommerabend in Babelsberg“ von Ute Manoloudakis.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Place to be

Annhoff hat die „Schlaatzer Welle“ in einer Foto-Collage dargestellt. Ihr Auge hat sie auf das Treiben rund um den Marktplatz geworfen. Die besondere Foto-Technik, die Cyanotypie, wurde auf beschichtetem Papier arrangiert. Ein Verfremdungseffekt, der den immer noch als Brennpunkt geltenden Schlaatz in ein Kunstwerk mit experimentellem Charakter verwandelt. Der Schlaatz als „Place to be“. 

Die drei Künstlerinnen gehören zu den insgesamt 13 Kunstschaffenden, die in diesem Jahr für den Kalender der Pro Potsdam ausgewählt wurden. Auf den stadtweit ausgerufenen Wettbewerb zum Thema „Kiezleben“, bereits zu Covid-Zeiten initiiert, hatten sich insgesamt 42 Kreative mit ihren Portfolios beworben. „Die Pro Potsdam hat daraufhin Orte ausgesucht und den Künstlern jeweils einen Kiez zugeteilt, den sie künstlerisch und thematisch umsetzen durften, wie sie wollten“, sagt Ulrike Maus von Pro Potsdam. 

Die Kunstwerke sind im Foyer der Pro Potsdam zu sehen.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

„In den vergangenen Jahren waren die Motive deutlich architekturlastiger, dieses Jahr ging es mehr um die Zwischenräume, also um das, was innerhalb der Kieze so alles passiert“, sagt Kommunikationsdesignerin Brigitta Bungard, die das Projekt mit betreut hat. Auch haben sich diesmal weitaus mehr Frauen, als Männer beworben.

Das Projekt steht im Zeichen der Förderung der Kreativen Potsdams.

Stefan Pietryga, Kurator

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Jeder Monat des Kalenders, plus Titelbild, und somit auch jede Stellwand in der Ausstellung, steht im Zeichen eines Kiezes, dargestellt von Kunstschaffenden, die in Potsdam leben, arbeiten oder aber in der Stadt ihr neues Zuhause gefunden haben.

So wie die gebürtige Kiewerin Natalia Kovalenka, die nach dem Überfall auf die Ukraine nach Potsdam geflüchtet ist. Ihr Gemälde „Friede sei deinem Haus“, zeigt spielende Kinder in einem Innenhof am Brauhausberg. Oder die wie die lettische Künstlerin Kristine Narvida, die ihr Atelier im Potsdamer Rechenzentrum hat. Sie taucht die Havelbucht in das mystische Licht der Impressionisten.

Jeder Monat des Kalenders steht im Zeichen eines Kiezes.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Freiheit in der Umsetzung

Jeder der Kreativen hatte totale Freiheit bei der Umsetzung des Themas. „Es ist, wie eine Serie von 13 Überraschungseiern“, sagt Brigitta Bungard, die den Kalender erstmals um ein kleines Katalogheftchen ergänzt hat. Neben allen Motiven sind dort auch die Kontaktdaten der Künstlerinnen enthalten, denn die Kunstwerke können käuflich erworben werden.

Das Kalender-Projekt betrachte ich als gute Förderung der Künstlerinnen der Potsdamer Kreativwirtschaft“, sagt der Bildhauer Stefan Pietryga, der den Kunstkalender das dritte Jahr infolge gemeinsam mit Bungard und der Pro Potsdam betreut hat. Die Ausstellungseröffnung verband er mit einer lebhaften Führung, in der die Sujets der Künstler erläutert wurden.

„In den künstlerischen Arbeiten sehen wir, egal, ob Innenstadt, am Schlaatz, in Drewitz, in der Waldstadt, im Bornstedter Feld, Babelsberg oder in Potsdam West; auf Spielplätzen, in Innenhöfen, auf Straßen oder am Wasser, der Kiez lebt!“, freut sich Potsdams Sozialbeigeordnete Brigitte Meier (SPD). Es sind Bilder, die farbenfrohe Szenen aus dem Alltag zeigen, wie das Zusammenleben funktionieren kann, umrahmt von der jeweiligen Umgebung: dem sogenannten „Kiez“.

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