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Landeshauptstadt: Ein Lächeln oder eine Umarmung

Wie sieht Anerkennung für Ehrenamtler aus – eine Diskussion

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Bekommen Ehrenamtler Anerkennung? Und welche? Dies waren die Fragen am Donnerstag um 17.30 Uhr beim Diskussionsabend zum Thema Ehrenamt im SEKIZ. Im Titel der Veranstaltung war diese Frage allerdings etwas provokanter verpackt. „Nicht einmal ein Dankeschön“ hieß es da. Ob dies in dieser provokanten Form stimmt, das konnten die Ehrenamtler, die die Veranstaltung besuchten, mit drei geladenen Gästen diskutieren: Regine Priller, Geschäftsführerin des Landesverbandes Brandenburg der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG), Friedrich Reinsch, Leiter des Hauses der Generationen und Kulturen am Schlaatz und Geschäftsführer des Vereins Soziale Stadt Potsdam e.V., und Elona Müller, Beigeordnete für Soziales, Jugend, Gesundheit, Ordnung und Umweltschutz.

In der Diskussion zwischen den geladenen Gästen und den Ehrenamtlern herrschte grundsätzlich Einigkeit darüber, dass Ehrenamtler eine Anerkennung für ihre Arbeit brauchen und dass diese Anerkennung ihnen auch zweifelsfrei zusteht. Allerdings schon an der sich anschließenden Frage, wie eine solche Anerkennung aussehen könnte, gingen die Meinungen auseinander. Zwar formulierten die Ehrenamtler aus dem Publikum mehrfach, dass es für sie schon eine Form von Anerkennung sei, wenn die Menschen, für die sie sich einsetzten, sie anlächelten, umarmten oder auch mal Zeit für ein Gespräch mit ihnen hätten. Und die einzelnen Wortbeiträge, in denen dies deutlich wurde, klangen auch so, als bekämen die Ehrenamtler eine derartige Form von Anerkennung bereits.

Trotzdem hielt die Diskussion um eine für Ehrenamtler erfüllende Form von Anerkennung an. So kam der Gedanke auf, dass auch Fortbildungen und die Übernahme der Fahrtkosten eine Form von Anerkennung sein könnten. Jedoch wurde schnell klar, dass nicht jede Institution, die Ehrenamtler beschäftigt, diese Dinge auch leisten kann.

Weiterhin zur Diskussion steht ein Ehrenamtspass, der in Zukunft eingeführt werden könnte. Auch hinter diesem Pass steht die Idee der Anerkennung. Ehrenamtler, die diesen Pass besitzen, könnten mit ihm zum Beispiel vergünstigt ins Schwimmbad gehen, die Stadtbibliotheken nutzen oder vielleicht auch beim Fahren mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sparen.

In der Vergangenheit hat die Stadtverordnetenversammlung es allerdings schon vier Mal abgelehnt einen solchen Pass einzuführen. Die Begründung dafür war laut Elona Müller, dass sowohl unter Ehrenamtlern als auch in der Stadtverordnetenversammlung selbst Uneinigkeit darüber herrsche, mit welchen Bonusleistungen man Ehrenamtlern etwas Gutes tun könne – denn nicht jeder nutze die Bibliotheken, die Schwimmbäder oder die öffentlichen Verkehrsmittel. Ines Windheuser

Ines Windheuser

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