zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Ein Mann der Wirtschaft

Bernd Schenke hat bewegte 51 Berufsjahre hinter sich – heute wird er 65

Stand:

Bernd Schenke hat bewegte 51 Berufsjahre hinter sich – heute wird er 65 Er setzt die Potsdamer Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam ins rechte Licht der Öffentlichkeit und ist Feder führend bei der jährlichen Auswahl der erfolgreichsten Brandenburger mittelständischen Unternehmen zur Ehrung mit dem „Mittelstands-Oskar“. Heute wird er 65 Jahre alt und in einigen Monaten nach immerhin 51 Berufsjahren in den Ruhestand gehen: Bernd Schenke, Diplom-Journalist, verantwortlich für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der IHK Potsdam seit Juli 1990. Sein Nachfolger heißt Detlef Gottschling, zuvor mehr als 17 Jahre in führenden Positionen bei den Potsdamer Neuesten Nachrichten. Zu den wichtigsten Aufgaben der im Februar 1990 wieder gegründeten IHK Potsdam gehörten die Beratung zu Existenzgründungen, das Anpassen des Berufsbildungssystems an das bundesdeutsche System und die Organisation der Außenwirtschaftsbeziehungen der Unternehmen. Und mittendrin Bernd Schenke, der der Öffentlichkeit alles verständlich erläuterten musste. Sein erstes Highlight war der IHK-Neujahrsempfang 1991, ein Novum für Potsdam. Der Rahmen war damals noch bescheiden und auch die Landespolitiker zurückhaltend. Heute ist so ein Andrang, dass zum Jahresempfang 2004 rund 650 Gäste kamen und von den 750 Kartenbestellungen für den „Ball der Wirtschaft“ jeweils im Februar nur für 400 Gäste Plätze verfügbar sind. Seine Hobbys? Schwer zu sagen, seine Arbeit ist sein Hobby. So nebenbei brachte er 1998 zum 100-jährigen Jubiläum der IHK Potsdam mit weiteren Autoren ein Buch über die Entwicklung der Brandenburger Wirtschaft heraus. Und „fast nebenbei“ ist er noch Vorstandssprecher der bundesweiten Oskar-Stiftung und einer der Entscheider in der Jury. Bernd Schenke sah am 13. Februar 1945 Dresden brennen, seine Geburtsstadt. Ein Erlebnis, das der damals Fünfjährige nie vergaß. Er verließ 1947 nach dem Tod seiner Mutter – der Vater war in Stalingrad gefallen – die ausgebombte Stadt und zog nach Leipzig. Dort besuchte er bis 1953 die Schule und lernte anschließend Elektromaschinenbauer. Doch das sollte es nicht auf Dauer sein. Nach der Zeit bei der Volksmarine bewarb er sich 1963 bei der Leipziger Volkszeitung und arbeitete als Redakteur im Wirtschaftsbereich. Das war wohl die Weichenstellung für die kommenden 40 Jahre, die Mischung aus wirtschaftlichem Sachverstand und journalistischer Methodik. Dazu gehörte aber auch das fünfjährige Journalistik-Fernstudium bis 1968 an der Karl-Marx-Universität in Leipzig. Dann holte man ihn 1968 in die Hauptstadt der DDR. Hier begann die eigentliche Karriere als „Macher“: Im Bundesvorstand des DTSB (Deutscher Turn- und Sportbund) organisierte der sportbegeisterte frühere Fußballer von Lokomotive Leipzig unter anderem die großen Events des DDR-Sports, wie die Sportschau zum Deutschen Turn- und Sportfest im Leipziger „Stadion der Hunderttausende“ und die Zeremoniells zu Europa- und Weltmeisterschaften. Mit 37 Jahren dann der Wechsel ins Wirtschaftsfach. Schenke arbeitete bis 1987 im Ministerium für Außenhandel, absolvierte in dieser Zeit noch ein vierjähriges Fernstudium für Außenwirtschaft, und war die letzten drei Jahre der DDR in der Kammer für Außenhandel tätig. Die ging zwar nach dem Jahreswechsel 1989/90 in die Auflösung, doch widmete er sich bereits im Januar seiner nächsten Aufgabe: Die Publikation wirtschaftlicher Vorgänge und die Darstellung von „Unternehmen“ noch bevor die wussten, dass auch sie bald welche sein werden. Er gründete in Berlin (Ost) die Zeitschrift „Die Kammer“. Heute heißt sie „Forum - Das Brandenburger Wirtschaftsmagazin“. Zum Jahresende soll für Schenke eigentlich Schluss sein. Dann habe er endlich mehr Zeit für seine Ehrenämter. Auch seine Frau ist nach 43 Jahren Ehe der Meinung, dass er auf keinen Fall untätig zu Hause herumsitzen könne. Auf alle Fälle bleibt der „Ball der Wirtschaft“ – am 19. Februar 2005 ist der Fünfte – weiterhin in seinen Händen. Woher er die Kraft für alles nimmt? Das kommt von mehr als 55 Jahren Sport und kann unter anderem auch daran liegen, dass er noch nie in seinem Leben selbst ein Auto gelenkt hat. Heute ist er froh darüber, denn das bringt viel Ruhe in seinen Alltag. Von seiner Wohnung nahe dem Berliner Alex benötigt er mit dem Zug 45 Minuten bis zur IHK in der Breiten Straße. Das soll mal einer im Berufsverkehr mit dem Auto versuchen.Winfried Gutzeit

Winfried Gutzeit

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })