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Landeshauptstadt: Ein Punkt auf dem Bildschirm

Koordination oder Kontrolle? Die IT-Firma „AraneaNet“ entwickelt ein Navigationssystem weiter

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Der Blick auf den Bildschirm löst ein ungutes Gefühl aus. Zu sehen ist eine Straßenkarte von Potsdam. Darin sind vier Punkte eingezeichnet: Jeweils eine Nummer, ein Name und eine Uhrzeit sind daneben vermerkt. Die Zahl, erklärt Gerald Bock, entspricht je einem Fahrzeug der Mini-Betriebsflotte des Potsdamer IT-Unternehmens AraneaNet. Der Name daneben gehört dem Mitarbeiter, der im selben Moment in diesem Auto sitzt. Die Uhrzeit schließlich besagt, wann er mit der Bearbeitung des aktuellen Auftrags begonnen hat. „Das System registriert jede Bewegung“, erklärt Bock, der Aranea zusammen mit Martina Huster leitet. Er sieht begeistert aus: Per Mausklick könne sogar gecheckt werden, ob die Zündung des Autos aktuell „ein“ oder „aus“ ist. Die Frage nach der Überwachung der Mitarbeiter sieht Bock pragmatisch: „Er muss ja sowieso Fahrtenbuch schreiben.“ Das System, das seine Firma anbietet, vereinfache nur den ohnehin notwendigen Dokumentationsaufwand, so seine Argumentation.

Grundlage des Services ist das internetbasierte System „Tom Tom Work“. Dieses System eines niederländischen Anbieters habe bereits 35 bis 40 Prozent Marktanteil im Bereich der intelligenten Flottensteuerung, so Bock. Es besteht aus zwei Geräten in den Fahrzeugen: Den so genannten „blackboxes“, die die Informationen über Standort und Betriebszustand an einen Internet-Server schicken, und den Empfängergeräten, die Aufträge anzeigen und als Navigationsgeräte dienen. Aranea will dieses System zur Auftragskoordinierung und Navigation nun mit einem Zusatz anbieten: Die Leistungen von „Tom Tom Work“ sollen an das jeweils betriebseigene Warenwirtschaftssystem – C-entron oder SAP zum Beispiel – angedockt werden. Die Aufträge könnten dann direkt aus dem Warenwirtschaftssystem an die einzelnen Mitarbeiter geschickt werden – und das sogar schon in Form der Fahrtroute. „Das ist viel schneller“, bringt Geschäftsführerin Martina Huster die Vorteile auf einen Punkt.

Die 16 Mitarbeiter der IT-Firma mit Sitz in der Steinstraße 1 wollten den Prototyp – die firmeneigene Flottensteuerung – jüngst auf der Berliner Computer-Messe „IT Profits“ präsentieren.

Als potenzielle Kunden hat Aranea kleinere und mittlere Unternehmen im Blick. Die Lösung sei relativ preiswert, erklärt Bock: Zum einmaligen Gerätepreis für die „blackboxes“ und Navigationsempfänger und den Kosten für die Anpassung an das firmeneigene Warenwirtschaftssystem komme eine monatliche Abonnementgebühr für den Service von „Tom Tom Work“ dazu. Die liege bei maximal 26 Euro pro Gerät, so Bock.

Das im Dezember 2004 gegründete Unternehmen hat sich auf „IT-Strukturanalyse“ spezialisiert. Zu den Kunden zählen laut Huster der Landesrechnungshof Brandenburg in Potsdam, die Kassenärztliche Vereinigung und das Deutsche Institut für Ernährung (DIfE) in Bergholz-Rehbrücke. Jana Haase

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