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Von Jan Brunzlow: Ein Quart oder lieber einen Krieger?

Geschenke, durch deren Kauf in Potsdam Bauprojekte unterstützt werden

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Weihnachten steht vor der Tür und die PNN würdigen die nahende Ankunft des weißbärtigen Alten im roten Gewand mit einer Serie – vom richtigen Potsdam-Geschenk über die besten Weihnachtsbäume bis zur gehaltvollsten Predigt zum Fest. Heute Folge zwei: Potsdam als Geschenk.

Die Geschenkeverkäufer im Kaufhaus oder im Internet überschlagen sich mit Superlativen für ihr Angebot. Sie werben unter anderem mit den Titeln originellstes, auffälligstes, teuerstes oder kreativstes Weihnachtsgeschenk. Davon haben Potsdamer Fördervereine und Stiftungen ebenfalls jede Menge im Angebot. Wie wäre es mit einem Ziegelstein inklusive Gravur, einer Scheibe mit Gravur, einem Quart Marmorfußboden oder vielleicht einem Jüngling beziehungsweise Krieger?

Zugegeben, letztere gehören wahrscheinlich zu den teuersten Geschenkangeboten. Die Restaurierung der Figuren von Leonhard Storch aus der Mitte des 18. Jahrhunderts kosten bis zu 30 000 Euro – die Figuren sind Teil des Spendenkatalogs des Potsdamer Stadtschlossvereins. Die Figuren, die restauriert werden, sollen irgendwann wieder auf dem neuen Landtagsgebäude am Alten Markt gesehen werden soll, dem früheren Stadtschloss von Knobelsdorff. Der Verein bietet aber noch kleinere Potsdams-Geschenkideen, die auch wirklich auf den Gabentisch passen und zugleich einem guten Zweck bestimmt sind. Beispielsweise die Schlossaktie im Wert zwischen 10 und 1000 Euro – das Geld wird für den Figurenschmuck und die Attika des Landtagsschlosses verwendet.

Aus Steinbrüchen Italiens und Schlesiens soll der Marmor zur Sanierung des Marmorfußbodens für den berühmten Marmorsaal im Neuen Palais geholt werden. Um diese europaweit einzigartige Kostbarkeit im Originalzustand zu erhalten, sollen die Bruchstücke fixiert und Fehlstellen ersetzt werden. „Wir tasten das Vermächtnis Friedrichs des Großen nicht an“, sagte Schlösserchef Hartmut Dorgerloh kürzlich. „Das ist einer der prächtigsten Barockfußböden, die wir überhaupt kennen.“ Dafür können Quarts, die Maßeinheit, gekauft werden. Kostenpunkt: Ein Viertel Quart kostet zehn Euro, ein Quart von 22,5 mal 28,5 Zentimeter Größe 40 Euro. Wie die Stiftung mitteilte, kann auf der Spenderurkunde ein persönlicher Text geschrieben werden. Zudem werden alle Spender während der Ausstellung „Friederisiko“ im Jahr 2012 auf einer Spendertafel genannt. Direkt im Stadtbild vertreten sind die Namen der Spender, die einen Pfosten für den Stadtkanal erworben haben. Auch für die nächsten Abschnitte des Stadtkanals, der zum größeren Teil aus Spendengeld restauriert wird, werden diverse Pfosten angeboten, sogar als Tischpfosten in Miniaturform. Ein Teil des Erlöses soll direkt in den Stadtkanalausbau fließen.

Einen Ziegel persönlich signieren? Das ist bei der Stiftung für den Wiederaufbau der Garnisonkirche möglich. Für zehn Euro kann der Ziegel, der später allerdings nicht sichtbar ist, gekauft werden. Ziegel ab 100 Euro werden später im Treppenhaus des Kirchturms verbaut – die Signatur bleibt somit sichtbar, heißt es seitens der Stiftung.

Aber auch für Genussmenschen haben die Potsdamer Initiativen einen Vorschlag, wo mit Geld Nützliches bewirkt werden kann. Am Winzerberg des Königs zum Beispiel. Der Bauverein Winzerberg kümmert sich um den Wiederaufbau des Weinberges gegenüber Schloss Sanssouci – auch da erhalten die Spender an ihrer Glasscheibe eine persönliche Signatur. Eine Scheibe kostet 30 Euro, ein halbes Gitterfeld mit acht Scheiben 240 Euro, ein ganzes Feld 480 Euro.

Weiteres im Internet unter:

www.winzerberg-potsdam.de, www.einquartgeschichte.de, www.stadtschloss-potsdam.org, www.stadtkanal.potsdam.com, http://garnisonkirche-potsdam.org

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