Landeshauptstadt: Ein Rahmen für die Feldmark Diskussion um B-Plan zur „Feldmark“
Golm - Die Planungen für das große Baugebiet in Golm nördlich der Straße In der Feldmark sollen noch einmal grundlegend überdacht werden. Das hat der Ortsbeirat am vergangenen Mittwoch beschlossen.
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Golm - Die Planungen für das große Baugebiet in Golm nördlich der Straße In der Feldmark sollen noch einmal grundlegend überdacht werden. Das hat der Ortsbeirat am vergangenen Mittwoch beschlossen.
Die Ortsvertreter forderten einstimmig eine Rahmenplanung für das 28 Hektar große Baugebiet. Der bisherige Vorentwurf des Bebauungsplans weise eine Reihe von Defiziten auf, sagte Ortsbeiratsmitglied Marcus Krause (SPD). Im Wege der Rahmenplanung könnten diese Mängel „systematisch bearbeitet werden“, so Krause.
Seit Monaten laufen Anwohner aus Golm Sturm gegen das Bauprojekt. Die Planungen der Stadt sehen für das Gelände im Norden von Golm Wohnungen und Gewerbe vor. Anwohner bemängeln die ihrer Ansicht nach fehlende Infrastruktur im neuen Baugebiet. Die geplante Anbindung an das Straßennetz sei völlig unzureichend, soziale und kulturelle Einrichtungen würden bei den Planungen kaum bedacht.
Elrita Hobohm, Sprecherin des aus Anwohnern bestehenden Arbeitskreises „Die Feldmärker“, sagte auf der jüngsten Ortsbeiratssitzung, der Bebauungsplanentwurf sei „beliebig“, er orientiere sich nicht an den örtlichen Gegebenheiten. Sie sprach von „städtebaulichem Wildwuchs“, für den die Stadt hier ihren Segen gebe. Das Projekt müsse noch einmal überdacht werden. Eine Rahmenplanung sei „sowas von notwendig“. Nur so könne das Vorhaben noch in vernünftige Bahnen gelenkt werden.
„Jetzt ist der Zeitpunkt, bevor es eskaliert, eine gemeinsame Lösung zu finden“, meinte denn auch Erik Wolfram vom Bereich Stadtentwicklung und Verkehr der Stadtverwaltung Potsdam. Die Festsetzungen im Planentwurf könnten durchaus noch überarbeitet und konkretisiert werden, so Wolfram. Für Erstaunen sorgten am Mittwochabend jedoch die unterschiedlichen Zahlen, mit denen Anwohner und Stadtverwaltung operieren. Während „Die Feldmärker“ davon ausgehen, dass bei Verwirklichung der bisherigen Planungen 2 500 Menschen in das Gebiet ziehen werden, rechnet die Stadtverwaltung laut Wolfram nur mit 600 bis 800 Zuzüglern.
Angela Böttge, Mitglied bei den „Feldmärkern“, hielt Wolfram entgegen, in der Begründung zum Planentwurf habe die Stadt selbst eine Einwohnerzahl von 2 500 Menschen prognostiziert, worauf Wolfram ein wenig ungläubig zurückfragte: „Das steht da drin?“ Er kündigte jedoch an, die Stadtverwaltung werde nunmehr eng mit den „Feldmärkern“ sowie den Eigentümern der betroffenen Flächen zusammenarbeiten und bei den weiteren Planungen auf deren Sorgen eingehen.
In diese Richtung zielte auch der Beschluss, den der Golmer Ortsbeirat am Mittwoch fasste. Die Mitglieder des Gremiums forderten die Stadtverwaltung auf, im weiteren Verfahren den engen Kontakt zu den Bürgern zu halten. Zudem wünschen sich die Ortsvertreter öffentliche Informationsveranstaltungen zu diesem Thema. Holger Catenhusen
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