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Landeshauptstadt: Ein rot-weißer Pfeil mit 100 PS auf der Havel

Saisoneröffnung der Potsdamer Wasserwacht / Paffhausen: Befragung zur Steigerung der Attraktivität im Strandbad Babelsberg

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Saisoneröffnung der Potsdamer Wasserwacht / Paffhausen: Befragung zur Steigerung der Attraktivität im Strandbad Babelsberg Von Kay Grimmer Babelsberg - Jann Jakobs in seinem Element. Die Fahrgäste des Passagierschiffes Großer Kurfürst ahnen sicherlich nicht, dass gerade der Potsdamer Oberbürgermeister im Rettungsboot der Wasserwacht an ihnen vorbeiheizt. Tempo 40 auf dem Jungfernsee, das Marmorpalais saust linkerhand vorbei, am Bug spritzt die Gischt bis ins Gesicht von Sozialbeigeordneter Elona Müller, während Stadtwerke-Geschäftsführer Peter Paffhausen kurzerhand einen nassen Rücken bekommt. Jakobs grinst. Der gebürtige Ostfriese hat sichtlich Spaß. Was am Sonnabend zur Saisoneröffnung der Potsdamer Wasserwacht im Strandbad Babelsberg noch Vergnügen war, ist für die Retter in den roten Uniformen während des Sommers harter Alltag im Ehrenamt. Die 98 aktiven Mitglieder der Wasserwacht schoben 2004 insgesamt 13000 Einsatzstunden. 81-mal wurde Erste Hilfe geleistet, 13-mal Personen aus lebensgefährlichen Situationen gerettet, 27 Taucheinsätze absolviert, vier Boote geborgen und 30-mal technische Hilfe geleistet. Auch eine tote Person musste im vergangenen Jahr geborgen werden. Und all das fast ausschließlich auf Potsdamer Wasserflächen. Stabil, auf hohem Niveau, bewertet der Potsdamer Einsatzleiter der Wasserwacht, Thomas Mierwald, die Statistik von 2004. Dank der beiden Wasserwacht-Standorte in den Strandbädern Templin und Babelsberg erreiche man im Notfall in wenigen Minuten fast alle Stellen auf Potsdamer Gewässern, so Einsatzleiter Thomas Mierwald. Dank eines neuen Motors, angeschafft von der Stadt Potsdam, dürfte es künftig noch schneller gehen. „Bei unserem ältesten Boot war der 90 PS-Motor 13 Jahre alt. Eine Generalüberholung hätte sich nicht gerechnet“, so Mierwald. Nun geht es mit 10 PS mehr über die Havel. Doch nicht nur auf offenem Gewässer hilft die Wasserwacht. In den Strandbädern sind die Mitglieder auch zur Badeaufsicht vor Ort. „Am meisten sorgen uns die wilden Badestellen neben dem Babelsberger Strandbad. „Nicht nur, dass der Wasserboden unsauber ist – immer wieder kommt es zu Schnittverletzungen wegen Scherben – die Leute schwimmen viel zu weit raus“, so Mierwald. Und ein Ausflugsdampfer könne nicht so einfach halten. Auch Paffhausen sind die wilden Badestellen ein Dorn im Auge. Über die erst neu gegründete Bäderlandschaft Potsdam GmbH ist der Stadtwerke-Chef nun auch für die Strandbäder verantwortlich. Die beiden Badestellen in Babelsberg und Templin könnten besser dastehen, doch ließ die Attraktivität besonders in Babelsberg in den vergangenen Jahren zu wünschen übrig. Für Templin konnte Paffhausen bereits vergangene Woche eine neue Attraktion bekannt geben: Wasserski und Ritte auf der Wasser-Banane. Eigentliches Sorgenkind ist jedoch die Babelsberger Badestelle. Hier sollen erste Verschönerungsarbeiten die Gegend aufwerten. „Wir müssen uns vor allem mit potenziellen Kunden auseinandersetzen. Welche Wünsche gibt es“, so Paffhausen. Über Kundenbefragungen wolle man die Bedürfnisse herauskitzeln. „Wir tasten uns an dieses neue Geschäftsfeld heran“, verspricht er.

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