ATLAS: Ein Segen?
Der Vorschlag von Bischof Markus Dröge in Sachen Garnisonkirche dürfte Charme besitzen – zumindest für all jene, die nicht zur Gruppe der radikalen Gegner oder Befürworter eines möglichst originalgetreuen Wiederaufbaus des Gotteshauses zählen. Denn Dröges Wort – „ein neuer Geist braucht auch ein erkennbar neues Haus“ – schließt eben ein, dass am früheren Standort der 1968 gesprengten Kirche etwas entstehen soll, dass nicht nur barocke Architektur sein muss, sondern auch einen „Bruch mit der Tradition“ beinhaltet.
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Der Vorschlag von Bischof Markus Dröge in Sachen Garnisonkirche dürfte Charme besitzen – zumindest für all jene, die nicht zur Gruppe der radikalen Gegner oder Befürworter eines möglichst originalgetreuen Wiederaufbaus des Gotteshauses zählen. Denn Dröges Wort – „ein neuer Geist braucht auch ein erkennbar neues Haus“ – schließt eben ein, dass am früheren Standort der 1968 gesprengten Kirche etwas entstehen soll, dass nicht nur barocke Architektur sein muss, sondern auch einen „Bruch mit der Tradition“ beinhaltet. Wie das geschehen soll, darüber wird – in Potsdam sowieso – noch langwierig gestritten: Nur der Turm und kein Kirchenschiff? Oder nur ein kleines Schiff, damit daneben das von Künstlern gerade erst auf Anregung der Stadtverwaltung in Besitz genommene Rechenzentrum nicht abgerissen werden muss? Viele Dinge sind jetzt denkbar, der ins Stocken geratene Bürgerdialog zur Kirche kann neue Fahrt aufnehmen. Die ersten Reaktionen auf Dröges Vorstoß zeigen, dass viele maßgebliche Akteure auch durchaus geneigt scheinen, einen Kompromiss in diesem seit Jahren währenden Streit zu wagen, wie denn nun der Platz an der Breiten Straße gestaltet werden soll. Für die in dieser Frage so gespaltene Potsdamer Stadtgesellschaft wäre eine Einigung jedenfalls ein Segen.
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