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Landeshauptstadt: Ein „sehr atmosphärisches Haus“

Kulturvereine nun Am Bassin: Kulturfeste e.V. und Museumsverband Brandenburg verlassen Schlossstraße

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Innenstadt – Für das renovierte Barockhaus Am Bassin 3 gibt es zwei neue Mieter. Der Museumsverband des Landes Brandenburg und der Verein Kulturfeste im Land Brandenburg nehmen hier ab 1. April ihre neuen Dienstsitze. Beide Vereine befinden sich derzeit noch im Plattenbau in der Schlossstraße 1, der mittelfristig für den Synagogenbau vorgesehen ist. Das Haus „im holländischen Stil“ Am Bassin 3 dürfte durch seine zentrale Lage und sein historisches Ambiente eine besonders gute Adresse für die beiden Kulturvereine darstellen.

Wie der Eigentümer des Hauses, der in Haltern in Westfalen beheimatete Arzt Dr. Hermann Kremer, mitteilt, habe er das im Gontardschen Stil im Jahre 1783 gebaute Haus nach „wissenschaftlichen und denkmalpflegerischen Aspekten“ wiederherstellen lassen. „Es ist ein Glücksfall, dass das Haus bisher nicht saniert wurde“, sagt der mit dem Umbau befasste Architekt Philipp Jamme. Dadurch seien die komplette Treppenanlage, barocke Türen sowie die historischen Fußbodenbeläge erhalten geblieben. Herausgekommen sei nach der Radikalkur ein „sehr atmosphärisches Haus“, das originalste der gesamte Häuserzeile.

Im Hochparterre werden sich die Büros der „Kulturfeste im Land Brandenburg“ befinden. Als Beispiele für Aktivitäten des Verein seien der Lausitzer Opernsommer, das Fläming Musik-Festival und die Potsdamer Tanztage erwähnt.

Im ersten Stock richtet sich die Geschäftsstelle des Museumsverbandes Brandenburg ein. Bei dieser handelt es sich um eine zentrale Koordinierungs- und Verwaltungsstelle des Museumsverbandes, der sich für die Förderung der Museen und Sammlungen im Land Brandenburg engagiert.

Beide Institutionen, die unter dem Schirm des brandenburgischen Kulturministeriums stehen, haben jeweils 90 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung. Nach Meinung des Architekten ließ sich die Büronutzung gut mit der früheren Wohnnutzung in Einklang bringen. Das Denkmal sei außen und innen im Wesentlichen originalgetreu wieder hergestellt worden. Die Beibehaltung der alten Raumaufteilung sei dabei eine „besondere Herausforderung“ gewesen, betont Jamme. Abgesehen von einem kleinen „Kunstgriff“, einer gläsernen Wand zum Treppenhaus, sei es nicht notwendig gewesen, prinzipiell etwas umzubauen,

Es sei auch gelungen, die voluminösen Kamine, die eine Besonderheit des Gebäudes darstellen, zu erhalten und mit einzubeziehen. Wie Kremer mitteilt, wolle er sogar zwei Öfen im historischen Stil wieder errichten lassen.

Neben der Büronutzung der beiden unteren Etagen sollen das zweite Stockwerk und das ausgebaute Dachgeschoss als Wohnungen dienen. Im 19. Jahrhundert gab es in dem Gebäude bis zu zwölf einfache Wohnungen. Bis Mitte der neunziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts war es bewohnt. Zu DDR-Zeiten verwaltete es die Kommunale Wohnungsverwaltung. Nach der Rückübertragung an die Alteigentümerin erwarb es Kremer im Jahre 2001.

Die Häuserzeile am Bassinplatz lehnt sich an die Tradition des Holländischen Viertels an. Ihre Errichtung geht auf Friedrich II. zurück. Der König ließ zunächst am Ostrand des Platzes drei Gebäude im Holländischen Stil für niederländische Seidenmacher bauen. Diese historischen Gebäude sind am Ende der DDR-Zeit abgerissen worden. Gegenüber der heutigen Wilhelmgalerie ließ Friedrich II. Wohnhäuser im Stil der Amsterdamer Bürgerhäuser des 17. Jahrhunderts errichten. Sein Baumeister Carl von Gontard entwarf für die ersten die Baupläne, später ist die Häuserzeile bis zur Gutenbergstraße in diesem Stil vervollständigt worden. Günter Schenke

Weitere Informationen im Internet

www.bassinplatz.de

Günter Schenke

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