Landeshauptstadt: Ein Sieg für Dundy und Dauerfeuer im Vulkan
Neue Attraktionen lockten mehr als 4000 Gäste in den Filmpark
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Neue Attraktionen lockten mehr als 4000 Gäste in den Filmpark Von Kay Grimmer Babelsberg. Früher stampfte der Ex-Geschäftsführer des Filmparks, René van der Putten, einmal mit dem Fuß auf – und die Wolken verschwanden, die Sonne strahlte. Auch der alte, neue Filmpark-Chef Friedhelm Schatz muss einen Pakt mit Petrus haben. Pünktlich zum Saisonstart am vergangenen Samstag schien der Fixstern für das „Sonnenkind“ Schatz vom Himmel und tauchte die Kulissen des Unterhaltungsparks in gleißendes Licht. Wie ein Decken-Scheinwerfer im Studio Eins, einer von acht neuen Attraktionen, die Schatz sich selbst und den über 4000 Besuchern am Eröffnungstag geschenkt hat. Die Fernsehmacher um Frank Schmuck hatten sichtlich Freude daran, echten Gästen einen Blick hinter die TV-Kulissen zu ermöglichen. Und die Zuschauer waren „heiß“, das Fernsehhandwerk kennen zu lernen. Die Arme flogen immer in die Höhe, wenn Moderator Christoph Albert nach Tonassistent, Nachrichtensprecher oder Reporter suchte. Auch das Mittelalter-Tier-Spektakel „Merlins Rückkehr“ kam ohne Freiwillige nicht aus, selbst wenn Hundedame Alice ein Großteil der Aufmerksamkeit in der Show auf sich zog. Der Wettstreit „Mensch gegen Tier“ wurde jedoch zwischen Border-Collie Dundy und unschuldigem Zuschauer ausgemacht. Den Fans winken, tot stellen, und traurig gucken – diese Disziplinen gelangen beiden. Doch als Dundy schnurstracks durch ein Folienfenster sprang, erbarmte sich dann doch ein Stuntman, zu springen. Eindeutiger Sieger nach Punkten: Dundy. Familie Flegel aus Potsdam hatte bei „Merlins Rückkehr“ ihren Spaß. „Furchtbar“ hingegen fanden die Eltern Karin und Peter die Stuntshow „Bartertown“ im Vulkan: „Das können wir nicht weiterempfehlen“, bemängelten sie vor allem die Verherrlichung von Gewalt. Ihre zwei Kinder sahen das ganz anders. Während der zwölfjährige Harald noch verstehen konnte, dass die Eltern keine rechte Freude an der Stuntshow hatten, sagte der sechsjährige Oskar auf die Frage, was am besten war: „Vulkan!“. Immerhin, es war kein Etikettenschwindel. Die Stunt-Show machte ihrem Namen nämlich alle Ehre. Teilweise im Sekundentakt sprangen, fielen, kämpften die Kaskadeure, schossen Feuerfontänen aus dem Boden und den Wänden, explodierten Flugzeug, Pumpe und Schmiede. Für etwas melodiöse Erholung der gestressten Ohren sorgte das Tina-Turner-Double aus der Estrel-Show „Stars in Concert“. Deren Chef, Estrel-Inhaber Ekkehard Streletzki, war nach der Stuntshow jedenfalls voll des Lobes: „Internationales Niveau“ bescheinigte er der Stuntcrew Babelsberg, Potsdams Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz war schlichtweg beeindruckt von der Leistung. „Eine Show solch guter Qualität habe ich noch nicht gesehen. Das war eine rundum reife Leistung“, erklärte sie. Weitaus ruhiger, wenn auch genauso sensationell war der Blick über die Schultern bei den „Traumwerkern“. Kulissenbauer, Maskenbildner und Kostümdesigner zeigten dort ihr Handwerk und ließen in Mädchen und Frauen den Wunsch entstehen, selbst einmal Prinzessin zu sein. Spitze Schreie ob der Entzückung waren in der Farm der Tiere zu hören. Die Ponies fanden vor allem Mädchen so „süüüüß“, die Senioren die flaumig-gelben Küken „niedlich“, und die zwei tolpatschigen Frischlinge konnten geschlechter- und generationsübergreifend die Herzen gewinnen. Ein gelungener Start in die Saison, in der es nicht nur bei den Besucherzahlen aufwärts gehen soll. Der Wunsch von Estrel-Chef Streletzki, 2005 gleich 600 000 Gäste zu begrüßen, ist vielleicht etwas zu optimistisch nach 350 000 Besuchern im vergangenen Jahr. Die fast durchweg glücklichen Gesichter der abreisenden Familien dürften einem fröhlichen Friedhelm Schatz am Samstagabend aber bestätigt haben – der eingeschlagene Weg scheint der richtige.
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