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Landeshauptstadt: Ein Trip in den Urwald

Abwechslungsreicher Regenwald-Aktionstag am Sonntag in der Biosphäre geplant

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„Von den noch existierenden Regenwäldern verschwindet alle zwei Sekunden eine Fläche so groß wie unser Haus“, erklärt Eckhard Schaaf, Chef der Potsdamer Biosphäre. Besonders bedenklich sei dabei der Verlust der Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen, von denen viele zum Beispiel noch unentdeckte Wirkstoffe für Medikamente enthalten. Um das Problem zu verdeutlichen und Interessierten die Schönheit des Regenwalds näher zu bringen, veranstaltet die Biosphäre, die 20 000 tropische Pflanzen und zahlreiche tropische Tiere beherbergt, am Sonntag den Aktionstag „Vielfalt im Regenwald“.

„Wir wollen, dass sich unsere Gäste über die Situation der tropischen Regenwälder informieren erleben können“, so Schaaf. Die Öffnungszeiten wurden extra verlängert, so dass alle Besucher von 10 bis 20 Uhr ein vielfältiges Programm erleben können. Das Angebot richtet sich dabei sowohl an Erwachsene als auch an Kinder und Jugendliche, die spielerisch an das Thema herangeführt werden, etwa durch zahlreiche Mitmachaktionen: An der Regenwald-Geschmacksstation können Besucher versuchen, exotische Früchte am Geschmack zu erkennen. Auch auf eine „Urwald-Detektiv-Schnipseljagd“ können die Gäste gehen oder sich ein Kazoo-Musikinstrument aus Bambus basteln, das man auch mit nach Hause nehmen kann.

Doch auch Informationen gibt es: Vorträge zu den Schwerpunkten Urwald-Schutz, Palmöl und Papier sowie ein Greenpeace-Infostand laden zum diskutieren ein. Zu den Höhepunkten wird die Freilassung einiger junger Wasser-Agamen zählen (etwa 30 Zentimeter lange Reptilien), und die mitten in der tropischen Pflanzenwelt stattfindende Akrobatikshow der Luftartisten Petra Tobies und Sylvia Idelberger von der Gruppe Sol’air.

Anlass für den Aktionstag ist das UN-Jahr der Biodiversität, weshalb es auch noch eine Sonderausstellung „Tatort Natur – Biologische Vielfalt und Ausverkauf der Arten“ geben wird. Die Veranstalter rechnen mit einem Erfolg: „Letztes Jahr haben wir schon mal ein Urwald-Festival auf der Brandenburger Straße gemacht, aber da war nur Laufpublikum. Hier in der Biosphäre sind wir jetzt am richtigen Ort und hoffen, ein noch breiteres Publikum anzusprechen“, sagt Stefan Kruse von Greenpeace Potsdam, die zusammen mit der Initiative „Faszination Regenwald“ und der Verbraucherzentrale Brandenburg große Teile des Programm mitgestalten. Kruse wird am Sonntag auch – verkleidet als Orang-Utan – bei einem Greenpeace-Theaterstück mitspielen, das die Verknappung des Lebensraums vieler tropischer Tiere behandelt.

Zugleich wird am Sonntag noch eine weitere Aktion geplant: Wer will, kann sich bei einer Althandy-Sammlung beteiligen: Der Erlös wird für den Ausbau eines Grünen Klassenzimmers in der Biosphäre verwendet. Alle Aktionen und Programmpunkte sind dabei in Eintrittspreis enthalten, sie finden allesamt im Gebäude der Biosphäre statt. Erik Wenk

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