Kommentar über den Sonderpreis für die Kammerakademie: Ein Tusch!
Drewitz bemüht sich schon lange, besser zu sein als sein Ruf. Es wird gebaut und saniert, geplant und begrünt.
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Drewitz bemüht sich schon lange, besser zu sein als sein Ruf. Es wird gebaut und saniert, geplant und begrünt. Eine „Gartenstadt“ soll Drewitz werden. Tatsache ist, Drewitz ist nach wie vor ein etwas tristes Plattenbauviertel, ein sozialer Brennpunkt mit hoher Arbeitslosigkeit – hier zieht einen nichts her, wenn man es sich leisten kann, woanders zu wohnen. Auch die Kunst, und die, die sie machen, suchen sich normalerweise schickere Gegenden. Die Kammerakademie Potsdam (KAP), im Nikolaisaal zuhause, aber machte das 2013 anders. Sie suchte sich Partner im unschicken Drewitz – die Grundschule am Priesterweg und das Begegnungszentrum „oskar“ – und startete die Initiative „Musik schafft Perspektive“.
Ein kulturelles Bildungsprogramm, das in vielen Formen die Möglichkeiten der Musik nach Drewitz bringt – und die KAP-Musiker in einen Stadtteil, den sie sonst wohl kaum kennen dürften. Eine Integrationsinitiative in zwei Richtungen. Dass diese jetzt von der Kulturstaatsministerin den Sonderpreis „Kultur öffnet Welten“ verliehen bekam, ist mehr als verdient. Ein dreifacher Tusch!
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