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INTERVIEW: „Ein unangestrengter und entspannter Abend“

Warum engagiert sich eine deutsche Schauspielerin für die Hirnforschung an einer Universität in Jerusalem?2001 wurde ich von den Freunden der Hebräischen Universität ausgezeichnet für mein Engagement gegen Antisemitismus, Ausgrenzung, gegen das Vergessen und für das Existenzrecht des Staates Israel.

Stand:

Warum engagiert sich eine deutsche Schauspielerin für die Hirnforschung an einer Universität in Jerusalem?

2001 wurde ich von den Freunden der Hebräischen Universität ausgezeichnet für mein Engagement gegen Antisemitismus, Ausgrenzung, gegen das Vergessen und für das Existenzrecht des Staates Israel. Dort bin ich erstmals auf Professoren getroffen, die mir die Hirnforschung als etwas erklärt haben, was nichts ist, vor dem man staunend stehen muss. Spontan habe ich damals beschlossen, das Preisgeld einem Fonds für Hirnforschung zu stiften.

Was passiert mit dem Fonds-Geld ?

Es werden unter anderem Stipendien für Studenten weltweit vergeben. So studieren dort junge Menschen aus allen Ländern der Welt, aus allen Religionen gemeinsam. Es sind Israelis, Palästinenser, Araber, Amerikaner, Moslems, Juden

Waren sie überrascht über das Spendenangebot vom Potsdamer Ball der Wirtschaft?

Ja schon, aber ich habe das dann ganz pragmatisch gesehen. In Amerika ist es gang und gäbe, eine Feier mit einer Aufforderung zu verbinden, sich sozial zu betätigen oder für bestimmte Themen zu sensibilisieren. Und ich finde es gut und richtig, dass es hier in Potsdam auch gemacht wird. Und ich freue mich natürlich, dass mein Projekt ausgewählt wurde.

Ist dieses soziale Engagement in unserem Land nicht noch ausbaufähig?

Ich weiß nicht. Es gibt schon so viele unterschiedliche Institutionen und vor allem Privatleute, die sich ehrenamtlich engagieren. Das habe ich auch kürzlich bei Recherchen zu meinem Buch „Frauen bewegen die Welt“ erfahren dürfen – 24 Porträts über Frauen, die sich aus ihrer Situation heraus einbringen.

28 000 Euro Spendengeld – wie sieht das Fazit des Abends aus?

Ich danke für die große Unterstützung aus Potsdam. Es war, das habe ich besonders genossen, ein unangestrengter und entspannter Abend. Das ist für mich sehr selten.

Die Fragen stellte Kay Grimmer

Iris Berben, (59), ist Schauspielerin („Sketchup“, „Rosa Roth“, „Krupp - Eine deutsche Familie“), Schriftstellerin und Hörbuchsprecherin.

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