Landeshauptstadt: Ein Versicherungsfall
Die Potsdamerin Diana Staehly ist ab heute mit „Stromberg – Der Film“ im Kino. Ihr Handwerk lernte sie in New York
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Unsensible Bemerkungen, Machogehabe und brutal ehrliche Kommentare – unter ihrem Chef hat Diana Staehly einiges zu erleiden. Glücklicherweise nur auf dem Bildschirm. Dort spielt die 36-jährige Potsdamerin schon seit 2004 die Tanja Steinke in der Erfolgsserie „Stromberg“. Ab dem heutigen Donnerstag sind Diana Staehly und ihre Kollegen aus der „Abteilung Schadensregulierung M-Z“ mit „Stromberg – Der Film“ auch auf der großen Leinwand zu sehen.
Dabei treten die Mitarbeiter der „Capitol Versicherung AG“ aus ihrem gewohnten Umfeld, dem Büro, hinaus und begeben sich anlässlich der Jubiläumsfeier zum 50-jährigen Bestehen auf das unbekannte Terrain eines Landhotels. Natürlich lassen dort Schwierigkeiten nicht lange auf sich warten. „Es dreht sich alles um die Karriereleiter, Betriebsinterna, die Feier, Liebe und Beziehungen, so viel kann ich verraten“, sagt Staehly. Und natürlich darf der gewohnt schwarze Humor der Serie nicht fehlen. Der war es auch, der die Schauspielerin von Anfang an für „Stromberg“ überzeugt hat. „Als ich den ersten Castingtext gelesen habe, habe ich nur gefeiert“, sagt sie: „Ich konnte gar nicht glauben, dass es diese Art von Humor überhaupt bei uns gibt, und war begeistert.“
Mit dem Beruf der Schauspielerin ist für Staehly ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen. „Tatsächlich wollte ich schauspielern, seit ich ganz klein war“, erzählt sie. „Da ich aber aus keiner Künstlerfamilie komme, habe ich natürlich zwischendurch daran gedacht, etwas ,Vernünftiges’ zu lernen und hatte ein Jurastudium ins Auge gefasst.“
Mehr oder weniger durch einen Zufall wurde sie 1997 für ihre erste Rolle in der RTL-Daily-Soap „Unter Uns“ engagiert. „Ich habe damals in einer Ballettschule getanzt, in der dann eine Castingagentur Probeaufnahmen gemacht hat“, erinnert sich Staehly: „So unglaubwürdig das immer klingt, aber damals ist mein Kindheitswunsch in Erfüllung gegangen.“ Sie nahm dann privaten Schauspielunterricht und studierte später Schauspiel in Köln und in New York. Einen richtigen Abschluss hat sie aber bis heute nicht.
Vor neun Jahren ist die gebürtige Kölnerin nach Potsdam gezogen – eine Liebesentscheidung. „Mein Mann ist Potsdamer und hatte immer Heimweh nach seiner Stadt“, erzählt sie. „Als er mich dann das erste Mal hierher mitgenommen hat, habe ich mich auch sofort in die Stadt verliebt und somit fiel mir der Umzug nicht schwer.“ An Potsdam liebt sie vor allem das schöne historische Stadtbild und die beschauliche Lage mit all dem Grün und den vielen Seen. „Wenn du im Sommer hierher kommst, haut es dir einfach die Augen aus dem Kopf, so schön ist das“, sagt sie. Inzwischen hat sie sich auch an die etwas ruppige Art der Potsdamer gewöhnt und schätzt deren offenes, ehrliches Wesen. „Der Kölner ist da ganz anders“, erzählt Staehly und lacht: „Weniger auf den Punkt bringend und immer etwas übertrieben freundlich – wie die Amerikaner“.
An der Schauspielerei reizt sie vor allem die Möglichkeit, viele Facetten und Seiten von sich ausleben zu können. „Ich habe die Chance, quasi mehrere Leben zu führen“, sagt Staehly. Um sich perfekt auf ihre Rollen vorzubereiten, erschafft sie sich immer eine volle Hintergrundgeschichte zu den Charakteren. „Schauspielerei hat einfach auch viel mit Technik zu tun“, erklärt die Aktrice: „Und dazu gehört auch, alle Fragen des Lebens deiner Figur beantworten zu können, nur dann ist sie überzeugend spielbar.“
Eine Technik, die sie auch auf ihre Tanja in „Stromberg“ anwendet. „Tanja und ich waren uns am Anfang eher fremd, da war es besonders wichtig, alle Aspekte von ihr zu kennen“, so die Schauspielerin. Inzwischen ist sie mit ihrer Figur aber mehr zusammengewachsen. Vor allem mit ihrer mütterlichen Art kann sich Staehly inzwischen identifizieren, da sie 2012 selbst Mutter geworden ist.
Auch in „Stromberg – Der Film“ spielt das Muttersein eine wichtige Rolle, weil sich Tanja und ihr Mann Ulf – gespielt von Oliver K. Wnuk – nun endlich der Herausforderung des Elterndaseins stellen müssen. „Für Tanja ist ja das klassisch spießige Leben mit Haus, Mann und Kind die Traumvorstellung schlechthin“, sagt sie: „Aber es kommt alles anders, als sie dachte und wie das Paar damit umgeht, ist eine spannende Entwicklung.“
Bedenken, vom Format der Serie zu einem Kinofilm zu gehen, hatte Staehly nicht. „Ich habe einfach ein wahnsinniges Grundvertrauen in unseren Regisseur Arne Feldhusen und dem ganzen Team“, sagt Staehly: „Ich wusste einfach, dass das was Großartiges wird.“ Trotzdem ist sie sehr gespannt auf die Reaktionen der Fans und hofft, dass der Film die Zuschauer genauso begeistert wie sie selbst. „Auf jeden Fall ist der Film auch für Leute gemacht, die die Serie nicht kennen“, ist Staehly überzeugt: „Er steht für sich alleine und bietet für alle großartige Unterhaltung.“
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