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Diamantene Hochzeit. Käte und Horst Höhne aus Babelsberg.

© A. Klaer

Landeshauptstadt: Ein wenig Streit darf sein

„Die anderen Mädchen kannte er schon“: Käte und Horst Höhne feierten ihren 60. Hochzeitstag

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Das 60. Ehejubiläum wird im Volksmund auch als „Diamant-Hochzeit“ bezeichnet. „Einen Diamanten habe ich aber nicht bekommen“, sagt Käte Höhne mit gespielter Enttäuschung, die am Donnerstag zusammen mit ihrem Mann Horst den 60. Hochzeitstag feierte. „Dein Diamant sitzt doch neben dir“, meint Tochter Karin Arnds und zeigt auf ihren Vater.

Kennengelernt haben sich die beiden 1950 in Sassnitz auf Rügen, wo Käte Höhne als Verkäuferin arbeitete, während ihr künftiger Gatte im Hafen als Grenzsoldat diente. Bei einer Tanzveranstaltung kam er schließlich direkt auf sie zu und forderte zum Tanz auf: „Die anderen Mädchen kannte er schon“, schmunzelt die 85-Jährige. Da es Gastronomen in der Verwandtschaft gab, konnten die Höhnes 1953 eine dreitägige Hochzeit feiern: „Alkohol war auch gerade wieder billiger geworden“, erinnert sich Käte Höhne. 1956 zog das Paar nach Babelsberg. Käte Höhne arbeitete später wieder als Verkäuferin, saß jedoch wegen schwerer körperlicher Belastung mit 52 Jahren im Rollstuhl. Gatte Horst indessen war 40 Jahre lang bei der Polizei, obwohl er eigentlich eine Ausbildung als Kunstschmied gemacht hatte: „Ich habe noch das Schweißen im offenen Schmiedefeuer gelernt“, sagt der 82-Jährige. Aber bei der Polizei verdiente man mehr, so Höhne: 196 Mark im Monat.

Vier Kinder und sieben Enkel haben die Höhnes, ihre Söhne und Töchter kommen sie jeden Sonntag besuchen. Gestern kam noch einer hinzu: Guido Schielke, Potsdamer Amtstierarzt, überbrachte in Vertretung von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) einen Blumenstrauß und Glückwünsche. Dass sie immer eine völlig harmonische Ehe gehabt hätten, würde Käte Höhne nicht sagen: „Paare, die von sich sagen: ‚Wir haben uns nie gestritten', die lügen entweder oder sind sich gleichgültig.“ „Wir streiten uns bis heute immer wieder mal“, sagt Horst Höhne. Seine Frau fügt augenzwinkernd hinzu: „Und gar nicht mal ungerne!“ Erik Wenk

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