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Landeshauptstadt: Eine Bank für unsern Freund, den Baum

Vor dem Staudenbasar viel Schmutz aufgeräumt

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Die über 150-jährige Winterlinde hat bereits ihr beachtliches Blätterdach entfaltet und senkt die Zweige wie ein Zelt bis auf die Erde. Ein lauschiger Platz für eine Rundbank, fand Inselgärtner Jörg Näthe schon seit Jahren. Doch das Geld war knapp und der Vandalismus gerade an den Bänken enorm. All diesen Ärgernissen zum Trotz bekam unser Freund, der Baum, am Sonnabend anlässlich des 16. Staudenbasars nun doch seine Rundbank, zu großen Teilen gesponsert von der Bündnisgrünen Bundestagsabgeordneten Cornelia Behm. Sie ist Baumpatin der Winterlinde und hatte auf jeden dritten gespendeten Euro noch einmal einen draufgelegt. So kamen schließlich die 2800 Euro für die Bank zusammen, die eigentlich gar nicht rund ist, sondern sich aus acht Teilen zu einem Oktogon zusammenfügt. Sie ist, wie auch die historischen Bänke auf der Freundschaftsinsel, weiß gestrichen und wurde von dem Neuenhagener Georg Stockburger aus Robinienholz gefertigt. Der Tischler brach bei der Einweihung gleich noch eine Lanze für die Robinie, die von allen einheimischen Bäumen das wetterbeständigste Holz liefert. Sie wachse wie die Kiefer auch auf mageren Böden und überstehe durch tiefe Wurzeln größere Trockenperioden. Beim Umbau der Wälder sollte man ihr einen angemessenen Platz einräumen, forderte er.

Die Rundbank sei ein guter Beginn, dem Vandalismus Paroli zu bieten, fand Näthe. Er musste aber einräumen, dass man ihn noch nicht überwunden habe. Aus den Jahren 2005/2006 seien an die 30 Bänke in Reparatur. Im Außenbereich stehe keine einzige mehr. Auch vor Beginn des Staudenbasars am Sonnabend musste erst einmal die erhebliche Hinterlassenschaft der Wiesenbenutzer weggeräumt werden. Auf der vorderen Liegewiese kamen sechs Säcke Müll und zwei Schubkarren Flaschen zusammen. Der Schmiedin Kiki Sting wurden trotz verschlossener Tore sogar einige der Verkaufsartikel gestohlen. Sie war mit Ketten und schmiedeeisernen Gartenplastiken angereist und die Freude am Staudenbasar dürfte für sie diesmal getrübt sein.

Für die Staudenzüchter aber war der Basar wieder ein voller Erfolg. An zehn Tischen boten sie diesmal gängige und auch ausgefallene Pflanzen, Neuzüchtungen und bewährte Sorten an. Da gab es Bodendecker ebenso wie Rittersporn, eine Vielzahl von Leberblümchen, aber auch Kakteen. Beim Einkauf für ihren neuen Garten konnte Delesa Wiesenthal-Neumann – einen farbig markierten Aufriss ihrer Beete in der Hand– deshalb auf eine reiche Auswahl an Pflanzen zurückgreifen, die ein Durchblühen das ganze Jahr über garantieren. Dabei verließ sie sich ganz auf den Bornimer Züchter Karl Foerster, der nicht nur die Anlage der Freundschaftsinsel maßgeblich bestimmt, sondern mit seiner Staudenfibel auch einen guten Gartenwegweiser hinterlassen hat.

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