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Landeshauptstadt: Eine Blutspende für drei Leben

Fast fröhlich ruht Andreas Kellner auf einer der 25 Liegen beim DRK-Blutspendedienst in der Hebbelstraße. Seine stark hervortretende Ader in der Ellenbogenbeuge ist mittels Kanüle und Schlauch mit einem Plastik-Beutel für das entnommene Blut verbunden.

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Fast fröhlich ruht Andreas Kellner auf einer der 25 Liegen beim DRK-Blutspendedienst in der Hebbelstraße. Seine stark hervortretende Ader in der Ellenbogenbeuge ist mittels Kanüle und Schlauch mit einem Plastik-Beutel für das entnommene Blut verbunden. 320 Milliliter sind es laut Anzeige nach fünf Minuten. Bei 500 Millilitern ist Schluss. „Es tut nicht weh“, sagt der 33-Jährige aus Potsdam-West. Nur das Herausziehen der Kanüle sei ein wenig unangenehm.

Kellner gehört zu den Potsdamern, die regelmäßig Blut, Plasma oder Thrombozyten spenden. Am Heiligabend waren es 46 Menschen, die sich an den Entnahmeschlauch anschließen ließen. 15 Spender stellten laut Rotem Kreuz die dringend benötigten Thombozyten zur Verfügung. Um diese kleinen Plättchen vom Blut abzutrennen, gibt es an den Liegen so genannte Zellseparatoren. Die Thrombozyten seien für die Blutgerinnung und Immunabwehr wichtig, erläutert Kerstin Schweiger vom DRK-Blutspendedienst Ost. „Eine Spende kann drei Leben retten“, sagt sie. Viele Menschen sehen das als „Akt der Solidarität“ und würden bewusst am Heiligabend kommen. Noch um 11.15 Uhr harrten am Montag etwa 15 potenzielle Spender im Wartebereich aus, um noch bis 12 Uhr dranzukommen.

60 000 Vollblutspenden entnimmt der Potsdamer Dienst laut Schweiger im Jahr. Diese Menge von rund 30 000 Litern Blut stellt nicht nur einen ideellen, sondern auch einen großen materiellen Wert dar. „Wir liefern die Blutpräparate zum Selbstkostenpreis an die Kliniken“, erklärt Schweiger. Und: „Wir machen keine Gewinne, finanziell handelt es sich um einen selbstversorgenden Kreislauf“. Es sei eine Vereinbarung zwischen dem Deutschen Roten Kreuz und der ebenfalls großen Hilfsorganisation Roter Halbmond, dass die Spender ihr Blut kostenlos zur Verfügung stellen.

Am Heiligabend waren zum größten Teil routinierte Frauen und Männer gekommen. Wie Andreas Kellner hatte der Blutspendedienst sie eingeladen. Nur einer von den 46 war ein „Erstspender“. „Bei der ersten Blutspende sollte ein Alter von 65 Jahren nicht überschritten werden“, erklärt Schweiger. Mehrfachspender dürften hingegen bis zum 71. Geburtstag ihr Blut zur Verfügung stellen. G.S.

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