Landeshauptstadt: Eine feine Adresse
Schlossstraße 12 wird Sitz von Kulturvereinen
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Schlossstraße 12 wird Sitz von Kulturvereinen Innenstadt - Die Verwaltung des Hauses der Brandenburgisch Preußischen Geschichte (hbpg) zieht in die Schlossstraße 12. Kein geringer als Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff lieferte den Entwurf für das Bürgerhaus aus dem Jahre 1751, das derzeit unter der Bauherrschaft der „Stefan Ludes Architekten Berlin“ restauriert und modernisiert wird. Wie Projektleiter Waldemar Janotta auf PNN-Anfrage informiert, werden neben dem hbpg die Vereine „Kulturland Brandenburg e. V.“ und „Kulturfeste im Land Brandenburg e. V.“ einziehen. Die Geschäftsräume der Vereine und des hbpg befinden sich derzeit in der Schlossstraße 1. Der Plattenbau ist ein nicht gerade angemessener Amtssitz für die Kulturvereine und für das Museum, das mit dem Kutschstall am Alten Markt eines der schönsten Ausstellungsgebäude der Stadt besitzt. Außerdem ist in absehbarer Zeit vorgesehen, den Plattenbau zurückzubauen, um an seiner Stelle ein neues Gebäude in der Umgebung der einst berühmten „acht Ecken“ zu errichten. Wie Janotta sagte, sei vorgesehen, das Erd- und Obergeschoss des Eckhauses für Geschäftsräume herzurichten und im Dachgeschoss drei Wohnungen zu schaffen. Zur Schlossstraße bleibe der historische Charakter des Denkmals erhalten, zum Hof gibt es Loggien. Das Knobelsdorff-Haus, eines der wenigen Zeugnisse des Baumeisters Friedrichs II. in der Potsdamer Innenstadt, stand viele Jahre leer, war teilweise illegal bewohnt und im Inneren teilweise zerstört. „Wir wollen die Altbausubstanz so weit wie möglich erhalten“, sagt Janotta. Der Architekt erwähnt die zwei kunsthistorisch wertvollen Treppenhäuser, deren Balustraden wieder mit dem alten Farbton versehen werden. Wie bei der Fassade ist das nicht ganz einfach, denn zunächst müssen akribische Untersuchungen Aufschluss über die originalen Farben geben. Mit dieser Aufgabe ist derzeit ein Restaurator befasst. In den achtziger Jahren machte die Schlossstraße 12 schon einmal eine Schönheitskur durch. Damit waren Rainer Roczen und Lutz Peter, damals Studenten der Restauratorenschule in der Schopenhauerstraße, betraut. Roczen, heute Farbexperte bei der Potsdamer Denkmalpflege, wird bei der künftigen Farbgebung des Gebäudes ein entscheidendes Wort mitsprechen. Wie er sagt, hellte sich die Farbpalette der Potsdamer Bürgerhäuser unter der Regentschaft Friedrichs II. im Gegensatz zu der des Soldatenkönigs auf und wurde „pastellig“. Wahrscheinlich erhalte die Schlossstraße 12 wieder einen pastellartig- rötlichen Farbton. Günter Schenke
Günter Schenke
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