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Baumeister mit Phantasie. Die ersten Potsdamer Legobautage standen eigentlich unter dem Thema „Noah und seine Tiere“. Doch die Kinder entwickelten bald eigene Ideen und bauten neben Schiffen oder Wasserfluten auch futuristische Fluggeräte

© Julius Frick

Landeshauptstadt: Eine Flutwelle aus Legosteinen

Der Christliche Verein Junger Menschen organisiert die ersten Potsdamer Legobautage in der Nikolaikirche

Von Sarah Kugler

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Es ist ein bisschen wie das Paradies für Legobauer: Viele große Boxen bis an den Rand gefüllt mit Legosteinen aller Art. Von seltenen roten Dachziegeln über Bäume bis hin zu durchsichtigen Bauteilen gibt es hier alles. Viele der Steine sind aber auch schon in kleine Kunstwerke verwandelt worden, die oft, aber nicht immer etwas mit Wasser zu tun haben.

Der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) in Potsdam hat zum Beginn der Sommerferien die ersten Potsdamer „Legobautage“ ins Leben gerufen. Für die Aktion, die am vergangenen Donnerstag startete, hat der Verein rund 165 Kilogramm Legosteine von der Kirchengemeinde Rostock geliehen. Diese können Kinder im Alter von fünf bis zehn Jahren noch bis zum morgigen Sonntag in den CVJM-Räumen im Keller der Nikolaikirche am Alten Markt verbauen.

Das Thema der Legobautage war ursprünglich „Noah und seine Tiere“, wie CVJM-Sekretär und Lego-Betreuer Tobias Schröder erzählt: „Als christlicher Verein, der viele Freizeiten am Wasser veranstaltet, passte das einfach besonders gut“, sagt er. „Wir haben das Thema aber inzwischen etwas aufgelockert, weil wir gemerkt haben, dass nicht alle Kinder das umsetzen können oder auch wollen.“

Denn nicht jedes Kind, das zum Bauen vorbeikommt, ist vertraut mit der biblischen Geschichte rund um Noah, der von Gott beauftragt wurde, eine große Arche zu bauen und auf dieser von jeder Tierart je ein weibliches sowie ein männliches Exemplar mitzunehmen. Manch andere hingegen, wie die Potsdamer Geschwister Pia und Erik, kennen sie zwar, bauen aber trotzdem, was ihnen in den Kopf kommt. „Klar kenne ich Noah“, sagt die Sechsjährige. „Aber meine beiden Häuser gehören nicht Noah, das sind nur Häuser.“ Ihr zwei Jahre älterer Bruder hat einen futuristischen Hubschrauber gebaut, aber auch ein kleines Boot, das er stolz zeigt.

Zwei große Schiffe haben auch Erik und Sebastian aus Fahrland zusammengesetzt. Noahs Geschichte kannten die beiden zehn Jahre alten Freunde vorher nicht, doch ihre Legowerke haben trotzdem viel mit dem Thema zu tun. Neben einem Segelschiff sowie einem modernen Dampfer haben sie aus vielen blauen Legosteinen eine Flutwelle geschaffen, die ein Haus mit sich reißt. „Das steht in unserer Noah-Stadt“, erklärt Sebastian. „Da gibt es ganz viele Menschen und auch bald noch ein Hochhaus.“ Am Wochenende wollen die beiden Legofans die Stadt noch weiter ausbauen. „Die Nachfrage ist wirklich groß“, so Schröder. „Am Donnerstag musste ich sogar Kinder wegschicken, was mir sehr leid tat.“ Nächstes Jahr möchte er die Legobautage organisierter gestalten und mit Anmeldungen arbeiten.

Legobautage in der Nikolaikirche noch am heutigen Samstag von 12 bis 17 Uhr und am morgigen Sonntag bis 16 Uhr.

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