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LebensWERT: Eine Form von Gleichgewicht – und Glück

LebensWERT Was für Jürgen Gernentz in dieser Woche lebenswert war Lebenswert ist für mich eine Form von Gleichgewicht im Bezug auf meinen familiären Background und im Bezug auf meine Arbeit. Als Konstante kommt für mich das Glück dazu.

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LebensWERT Was für Jürgen Gernentz in dieser Woche lebenswert war Lebenswert ist für mich eine Form von Gleichgewicht im Bezug auf meinen familiären Background und im Bezug auf meine Arbeit. Als Konstante kommt für mich das Glück dazu. Wenn ich an den Anfang dieser Woche zurück denke, ist da der Geburtstag meiner 15-jährigen Tochter. So ein Ereignis ist für mich immer eine Form von Resümee ziehen in Familie und Beziehung, Zeitschienen werden deutlich. Mir ist deutlich geworden, wie wichtig eine intakte Familienstruktur ist. Ich bin seit zwanzig Jahren verheiratet und wir haben drei Kinder. Bei uns gibt es eine klare Alltagsstruktur, beispielsweise das gemeinsame Frühstück. Bedeutsam sind ebenso unsere Familienkonferenzen. Da geht es um weitreichende Entscheidungen, beispielsweise wie sich unser Zusammenleben gestaltet oder wohin wir in den Ferien fahren. Die Kinder sind mit einer Familienstruktur aufgewachsen, die Konflikte zulässt. Sie merken, dass die Eltern untereinander Konflikte austragen und dass damit ein Prozess verbunden ist, es geht weiter. Im Bezug auf meine Arbeit stelle ich immer wieder fest, dass dieser Halt oft besonders jungen Menschen fehlt. Als Konfliktvermittler und Mediator am Landgericht versuche ich in den Konflikten zwischen Tätern und Opfern zu vermitteln, um so zu einer außergerichtlichen Einigung beizutragen. In der vergangenen Woche gab es ein gutes Gespräch. Vorausgegangen war eine sehr böse Schlägerei zwischen Mädchen, vier auf eine und zwanzig schauten zu. Mir ist erneut deutlich geworden, dass es notwendig ist, dass die Beteiligten wieder eine Form von Kommunikation erlernen sollten. Kommunikation, die sie verloren haben. Ich war erstaunt, wie gut die drei es letztendlich gemeistert und eine gute Lösung gefunden haben. Es geht in meiner Arbeit nicht darum, zu pädagogisieren, sondern den Beteiligten den Raum zu geben, Konflikte direkt miteinander zu lösen und selbst einen Weg zu finden und zu gestalten. Das hat eine neue Qualität, wenn Jugendlichen zeigen, sie bekommen ihre Probleme in den Griff. Bewegt hat mich in dieser Woche die Nachricht über den Tod von Henri Cartier Bresson. Ich fotografiere selbst und habe mir zu DDR-Zeiten in Berlin oft Ausstellungen angesehen, unter anderem auch die Fotografien des Franzosen, der wohl einer der bedeutendsten des 20. Jahrhunderts war und mit seiner Kamera Geschichte „schrieb“. Er hatte eine sehr angenehme Art, seien es seine Porträts oder die sozialkritischen Aufnahmen. Da wird noch einmal die Zeitschiene deutlich. Jemand geht, der mich lange mit seinen Bildern begleitet hat. aufgezeichnet von Ulrike Strube

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