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Landeshauptstadt: Eine Frage der Nähe

Spatenstich für neues Fraunhofer Institut: Golm wird zum Zentrum für Biotechnologie

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Spatenstich für neues Fraunhofer Institut: Golm wird zum Zentrum für Biotechnologie Golm – Genau eine Woche nach dem Spatenstich für das Technologiezentrum am Max-Planck-Campus in Golm, erfolgte gestern in unmittelbarer Nähe der Spatenstich für einen neuen Institutsteil des Fraunhofer Instituts für Biomedizinische Technik (IBMT). Neben dem Mutterhaus in St. Ingbert bei Saarbrücken gab es bislang in Berlin und in Rehbrücke zwei Arbeitsgruppen, die nun bis 2006 in dem 22,5 Millionen Euro teuren Neubau zusammengeführt werden sollen – an der Südflanke des dort schon angesiedelten Fraunhofer Instituts für angewandte Polymerforschung, mit Kiefernhain und kleinem See. Nähe ist ein viel bemühtes Wort an diesem verregneten Montag. Die Nähe von Wissenschaft und Wirtschaft, die Wissenschaftsministerin Johanna Wanka (CDU) durch die neue Ansiedlung im Wachsen begriffen sieht. Die Nähe zu den anderen Forschungsdisziplinen des Max-Planck- Campus die Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) erwähnt, der selbst einmal biomedizinische Kybernetik studiert hat. Und schließlich natürlich auch die räumliche Nähe zu der im Ausbau befindlichen Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam. Uni-Rektor Wolfgang Loschelder wurde dann auch nicht müde, einmal mehr darauf hinzuweisen, dass es nun unbedingt des seit Jahren geforderten Baus der Unter- bzw. Überführung der Bahnstrecke bedarf, damit die Nähe von Uni und Forschung auch Früchte trage. Wozu Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) gestern allerdings kein Wort verlor. Auch der Altpräsidenten der Fraunhofer-Gesellschaft, Hans-Jürgen Warnecke, sprach die Bedeutung der Fußläufigkeit an. Die Forschung brauche das persönliche Gespräch mehr als Fax und E-mail, auch damit aus Grundlagenforschung Entwicklungen für den Markt reifen. Die Nähe zur Universität und den andere Instituten habe schließlich, so Warnecke, den Ausschlag für die Ansiedelung des IBMT in Golm gegeben. 140 Mitarbeiter sollen einmal in dem neuen Institutsteil hauptsächlich auf dem Gebiet der Biomedizin forschen. Zusammen mit der Uni und den Max-Planck-Forschern will man dann auch das neue Feld der Bioinformatik erschließen. Die Voraussetzungen sind gut, im Keller der Gravitationsforscher etwa arbeitet schon heute ein Supercomputer auf Rekordniveau. Mit dem Neubau werde die Region Berlin-Brandenburg mit ihren Aktivitäten auf dem Gebiet der molekularen Biotechnologie und Bioinformatik eine Spitzenposition in Deutschland einnehmen, so Ministerin Wanka. Sie sei sich sicher, dass in Zukunft noch weiter Institute nach Golm kommen werden. Mit dem Neubau des IBMT-Gebäudes werden in Golm zwei Fraunhofer-Institute, drei Max-Planck-Institute und die mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät der Universität Potsdam zu finden sein, daneben entsteht dort das Technologie- und Gründerzentrum. Nährboden für junge Hightech-Firmen, war man sich gestern einig. So blieb der Regen am Ende das kleinste Problem: „Was wachsen will muss auch begossen werden“, sagte Prof. Warnecke. Jan Kixmüller

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