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Landeshauptstadt: „Eine glatte Angelegenheit“

Blinde und sehbehinderte Goalball-Spieler des Nationalteams wagten sich aufs Eis

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Blinde und sehbehinderte Goalball-Spieler des Nationalteams wagten sich aufs Eis Von Kay Grimmer Es klingelt übers Eis. Ein etwa wassermelonengroßer Ball kullert über die glatte Fläche, vier sehbehinderte und blinde Männer hören angestrengt dem Klingeln nach, versuchen, den Ball zu greifen. Ein Wurf, ein Treffer im angedeuteten Tor – das ist Goal-Ball! Normalerweise wird dieser Behindertensport nicht auf dem Eis ausgetragen. Der exotische Sport wird auf einem Areal, etwa in der Größe eines Volleyballfeldes gespielt. Vier Spieler treten gegeneinander an, in etwa 50 Minuten geht es darum, mittels Wurf in ein Tor Punkte zu erzielen. Um Chancengleichheit zwischen sehbehinderten und blinden Menschen herzustellen, tragen alle eine lichtundurchlässige Brille. Die Glocken im Ball dienen zur Orientierung, wo sich das Objekt befindet, Tastmarkierungen am Boden helfen das gegnerische Tor zu finden. „Potsdam ist eine Goalball-Hochburg“, bestätigt der Potsdamer Goalball-Nationalspieler Matthias Schmidt. Er hat mit seinem Team des SC Potsdams zweimal hintereinander den Deutschen Meistertitel geholt. Mit der Nationalmannschaft traute sich Matthias Schmidt am Sonntag aufs Eis – zum Ende eines anstrengenden Trainingsjahres. Immerhin bereitet sich das Team auf die Paralympics im kommenden Jahr in Athen vor. „Eine glatte Angelegenheit“, kommentiert der Goalball-Spieler seine ersten Eislaufversuche. Der Filmpark war sofort bereit, eine Stunde früher zu öffnen. „Wenn viel Publikum auf dem Eis ist, wird es für uns noch schwerer, sicher zu fahren“, erklärt Schmidt die Einsamkeit auf dem Eis. Doch selbst die Sicherheitsvorkehrungen halfen nicht vor einigen Stürzen. „Aber das sind wir ja gewohnt als Sportler“, lacht Nationalspieler Schmidt. Auch ein Hallenfußboden ist so hart wie Eis.

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