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Von Kay Grimmer: Eine „Krabbelkiste“ für die Polizei Betriebliche Tagespflegestelle für Kinder von Polizisten-Eltern in Eiche eröffnet
Eiche - Es gab kein Spielzeug-Polizeiauto zur Einweihung. Die drei Knirpse der „Krabbelkiste“, der ersten betrieblichen Tagespflegestelle für Polizisten-Kinder, fanden den rosafarbenen Kinderwagen, den Jugendamtsleiter Norbert Schweers mitgebracht hatte, auch viel spannender.
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Eiche - Es gab kein Spielzeug-Polizeiauto zur Einweihung. Die drei Knirpse der „Krabbelkiste“, der ersten betrieblichen Tagespflegestelle für Polizisten-Kinder, fanden den rosafarbenen Kinderwagen, den Jugendamtsleiter Norbert Schweers mitgebracht hatte, auch viel spannender. Gestern wurde die Betreuungseinrichtung für bis zu 14 Kinder in den Räumen des Zentraldienstes der Polizei in Eiche eröffnet. Acht Kinder sind bereits angemeldet, bis zu drei Erzieher sollen in der Tagespflege arbeiten, sagte Gerald Siegert, Geschäftsführer des Kita-Trägers „Kinderwelt gGmbH“, der die Einrichtung in Kooperation mit der Polizei betreibt.
Die Öffnungszeiten sollen den Arbeitszeiten der Polizisten-Eltern angepasst werden. Die betriebsnahe Versorgung und Betreuung sei immer mehr „ein harter Wirtschaftsstandortfaktor“, sagte Schweers. Kinderwelt-Geschäftsführer Siegert, der auch eine Betriebskita an der Universität Potsdam betreibt, berichtete von einer Professorin aus der amerikanischen Elite-Universität Yale, die sich für die Potsdamer Uni entschieden hatte, „weil es für ihr Kind eine Betreuung nahe des Arbeitsplatzes gab“.
Die Kindertagespflege ist neben der Kita ein Standbein der Potsdamer Kinderbetreuung im Krippen- und Kitaalter, erklärte Jugendamtsleiter Schweers. Tagespflege wird von selbstständigen Erziehern angeboten, die in geeigneten Privaträumen eine Gruppe von höchstens fünf Kindern über den Tag betreuen. Für die betriebliche Tagespflege werden einzelne Betreuerstellen an einem Ort gebündelt. Mittlerweile gibt es in Potsdam dreizehn dieser betrieblichen Erzieher, so Schweers.
Inklusive der außerbetrieblichen Tagespflege sind in Potsdam derzeit 300 Kinder in dieser Betreuungsform untergebracht. „Perspektivisch wollen wir die Zahl der Plätze auf bis zu 700 erhöhen“, so der Jugendamtsleiter. Gleichzeitig beteuerte er, dass diese Ausweitung nicht auf Kosten der Kitas gehen werde. „Wir bauen auf beide Angebote“, machte er den Standpunkt des Jugendamts deutlich. Wie auch bei den Kitas finanziert die Stadt Potsdam jeden Tagespflegeplatz anteilig. Die Elternbeiträge für die Tagespflege gleicht denen in Kitas.
Die Potsdamer Polizei sprach bereits zur gestrigen Eröffnung von einer möglichen Ausweitung des Angebots, „wenn der Bedarf vorhanden ist“, so Raymonde Pohlmann, Bereichsleiterin des Immobilien Servicecenters bei der Polizei. Eine Entwicklung, die sich auch die Geschäftsführerin des Studentenwerks, Karin Bänsch, wünscht. „Wir würden uns freuen, wenn dadurch auch Plätze für Kinder von Studierenden und Uni-Mitarbeitern des nahen Campus Am Neuen Palais geschaffen werden.“
Derweil erwägt auch die Bundespolizei eine Betriebskita einzurichten, wenn sie 2013/14 mit rund 700 Mitarbeitern nach Potsdam zieht, berichtet Schweers.
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