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ATLAS: Eine Lehre

Endlich ist eine Einigung in dem unnötig eskalierten Pfingstberg-Streit gefunden. Potsdam gewinnt einen bislang verwilderten Welterbe-Park zurück, dazu wird eine ramponierte Villa zum öffentlichen Kunsthaus umgebaut.

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Endlich ist eine Einigung in dem unnötig eskalierten Pfingstberg-Streit gefunden. Potsdam gewinnt einen bislang verwilderten Welterbe-Park zurück, dazu wird eine ramponierte Villa zum öffentlichen Kunsthaus umgebaut. Als Gegenleistung bekommt Investor und Springer-Vorstand Mathias Döpfner einen Teil der Parkfläche als Privatgelände rund um seine dortige Villa Henckel. Warum nicht gleich so, möchte man fragen. Doch stand am Anfang des Konflikts vor eineinhalb Jahren vor allem erst einmal ein Zaun, der Anwohner verärgerte. Dazu kam die Geheimniskrämerei der Schlösserstiftung, die sich nicht in die Karten schauen lassen ließ – zunächst sogar von der Stadtverwaltung nicht. Und das in Potsdam, wo abgesperrte öffentliche Räume stets zu heftigen Reaktionen führen. Insofern reagierte auch die Stadtpolitik, angeführt von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) allergisch. Im Endeffekt hat sich dieses Beharren auf den Vorgaben, die der Bebauungsplan für den öffentlichen Park macht, gelohnt – dieser Plan muss nun nicht eigens für einen Investor verändert werden. Zudem muss die Stadt kein eigenes Geld in die Hand nehmen. Was sich lernen lässt: Auch gut gemeinte Projekte lassen sich nur durchsetzen, wenn die Öffentlichkeit und die Politik von Anfang an miteinbezogen werden.

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