Landeshauptstadt: Eine logische Verbindung
KPM-Kugeln für Stadtschloss und Garnisonkirche
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Innenstadt - Das wird ein teurer Weihnachtsbaum. Fünf blaue Kugeln aus dem Haus der Königlichen Porzellan-Manufaktur (KPM) hat Hans-Peter Bauer, der Vorsitzende der Fördergesellschaft Wiederaufbau Garnisonkirche e.V., bereits im vergangenen Jahr gekauft. Stückpreis: 118 Euro. „Jetzt sollen noch weiße dazukommen“, erklärte Bauer am Samstagvormittag vor der Galerie der Königlichen Porzellan-Manufaktur (KPM) in der Brandenburger Straße. Dort präsentierten KPM-Eigentümer Jörg Woltmann und Filialleiterin Susanne von Hein die neuen Weihnachtskugeln – diesmal in weiß – mit Potsdamer Motiven. Das Besondere daran: Mit dem Kauf wird der Wiederaufbau der Garnisonkirche oder des Potsdamer Stadtschlosses unterstützt. Beide Vereine präsentierten sich am Samstag mit einem Infostand vor der KPM-Galerie.
Bereits im Dezember 2007 hatte KPM mit dem Verkauf von Kugeln mit einem Spendenanteil begonnen – zunächst allerdings nur für den Aufbau der 1968 abgerissenen barocken Garnisonkirche. Insgesamt 80 Stück gingen damals in einem Monat über den Tisch, wie Filialleiterin Susanne von Hein berichtet. In diesem Jahr kommt nun eine Kugel mit dem Konterfei des Fortunaportals dazu. Die weißen Kugeln sind zwanzig Euro billiger als die handgestupften tiefblauen Varianten und kosten 98 Euro. Je fünf Euro pro Stück gehen – je nach Motiv – an den Verein Potsdamer Stadtschloss e.V. oder die Fördergesellschaft zum Garnisonkirchenwiederaufbau.
Gut möglich, dass in diesem Jahr mehr KPM-Kugeln verkauft werden als 2007: Denn Gertrud Schmack, die Chefin des Relais & Châteaux Hotels „Bayrisches Haus“ im Wildpark, hat allein bereits 50 Stück geordert, wie sie am Samstag berichtete: Die Kugeln will Gertrud Schmack, die seit Anfang des Jahres Schatzmeisterin des Stadtschloss-Vereins ist, guten Gästen ihres Fünf-Sterne-Hauses zum Weihnachtsfest schenken.
Acht Zentimeter messen die Porzellan-Kugeln im Durchmesser. Sie werden nicht nur von Hand gegossen, sondern müssen in einem komplizierten Verfahren auch hängend gebrannt werden. An den weihnachtlichen Baum können sie dann dank der vergoldeten Kuppe mit Königszepter gehängt werden.
Als preußisches Traditionsunternehmen – die Porzellanmanufaktur gehörte von 1763 bis 1918 dem Preußischen Königshaus – sei die Unterstützung des Wiederaufbaus königlicher Bauten in Potsdam „eine philosophische Verbindung, die für KPM logisch ist“, erklärte Jörg Woltmann, der das Unternehmen vor zwei Jahren gekauft hat. Auch in anderen Städten Deutschland würden Weihnachtskugeln mit lokalen Motiven verkauft, so Woltmann: Beispielsweise mit dem Kölner Dom oder der Münchener Frauenkirche. Die Verbindung mit einer Spendenaktion gebe es allerdings nur in Potsdam. „In Potsdam ist der Ursprung der Porzellanmanufaktur und das ist der Grund, warum KPM hier Flagge zeigt“, sagt Woltmann. Jana Haase
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