Potsdamer Filmmuseum: Eine Nachfolgerin für Bärbel Dalichow

Das Potsdamer Filmmuseum erhält eine neue Chefin. Wie die Filmuniversität Babelsberg „Konrad Wolf“ am Donnerstag mitteilte, wird die Filmwissenschaftlerin Ursula von Keitz ab 1. Oktober die Leitung des Filmmuseums übernehmen – das Haus ist ein Institut der Filmuniversität. „Die Erfahrung und die Expertise von Ursula von Keitz versprechen neue Impulse für die inhaltliche Verknüpfung von Museums- und Hochschulbetrieb“, erklärte Uni-Sprecherin Julia Diebel.

Von Keitz selbst war am Donnerstag für die PNN nicht zu erreichen, sie hat gerade ihren Urlaub angetreten. Sie ist derzeit noch als Professorin für Medienwissenschaft mit Schwerpunkt Filmästhetik an der Universität Konstanz tätig. Unter anderem arbeitete sie bereits als Vize-Direktorin des Deutschen Filminstituts in Frankfurt/Main, eines der größten Filmarchive in der Bundesrepublik. Weitere Stationen waren Universitäten in Zürich, München und Bonn. „Sie hat die für ihre Auswahl zuständige Berufungskommission nicht zuletzt auch mit Ideen zur Weiterentwicklung des Filmmuseums überzeugt“, sagte Diebel. An der Filmuniversität wird von Keitz zugleich am Studiengang Medienwissenschaft unterrichten.

Die Stadt Potsdam kennt Ursula von Keitz bereits. So war sie Jury-Mitglied beim diesjährigen Sehsüchte-Festival der „Konrad Wolf“-Studenten. Sie wurde 1961 in Regensburg geboren, studierte Neue Deutsche Literatur, Filmphilologie, Philosophie und Sprecherziehung in Regensburg und München. Von Keitz leitet auch das Langzeitvorhaben „Geschichte des dokumentarischen Films in Deutschland“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft. „Sie gilt als renommiert“, sagte Universitätssprecherin Diebel.

Die neue Chefin tritt mit ihrer Berufung in die Fußstapfen der langjährigen Leiterin des Filmmuseums, Bärbel Dalichow, die 2013 nach 23 Jahren ihre Tätigkeit beendet hatte und seither als freie Autorin arbeitet. Die frühere Chefin des Hauses hat das umgebaute Museum übrigens noch nicht von innen gesehen. „Wir erwarten sie aber am Tag der offiziellen Eröffnung“, sagte eine Museumssprecherin.

* In einer früheren Version des Textes hieß es, von Keitz werde den Studiengang Medienwissenschaft leiten. Das ist falsch. Sie wird an dem Studiengang unterrichten. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.