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Landeshauptstadt: Eine Nummer für die Schweinegrippe
Stadt richtet Telefon-Auskunft ein / Unsicherheit bei Ärzten und Patienten über Impfungen
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Um die Potsdamer besser über die Schweinegrippe und die Impfung gegen die Seuche zu informieren, richtet die Landeshauptstadt im Gesundheitsamt eine Telefon-Auskunft ein. Ab Montag gibt es unter Tel.: (0331) 289 2400 Auskünfte zu den Symptomen der neuen Grippeart und zum Impfstoff, aber auch zu hygienischen Maßnahmen, mit denen sich Ansteckung vermeiden lässt. Diese Maßnahmen der Stadtverwaltung erklärte gestern Potsdams Sozialbeigeordnete Elona Müller. Zugleich warnte sie vor Panik: „In Potsdam verlaufen die Krankheitsfälle derzeit weiterhin mild.“
So hat es in der Stadt seit August 32 Fälle gegeben, in denen Schweinegrippe diagnostiziert worden ist – ein Fall seit diesem Montag und zwei in der Woche vorher. Demgegenüber seien schon rund 50 Prozent der 1500 „Schlüsselfunktionsträger“ in der Stadt geimpft, unter anderem Mitarbeiter der Polizei und der Feuerwehr, sagte Müller.
Ab kommender Woche können sich auch gewöhnliche Kassenpatienten impfen. „Dann versorgen wir die Arztpraxen“, sagte Müller. Doch offenbar gibt es bei den Ärzten in Potsdam noch Unsicherheiten zum Impf-Procedere. Das ergab gestern eine PNN-Umfrage unter acht Allgemeinmedizinern, die von der Kassenärztlichen Vereinigung als Anbieter von Impfstoff benannt werden. So sagten mehrere Sprechstundenhilfen, man impfe „wahrscheinlich“ in der nächsten Woche, die Termine variierten zwischen Montag und Freitag. Noch „zwei Wochen“ soll es in zwei Praxen in der Innenstadt und in Potsdam-West dauern, wie dort die Schwestern am Empfang sagten. Dagegen hat Katrin Koß, Ärztin aus dem Musikerviertel, den Impfstoff bereits vorrätig. Dutzende Potsdamer seien bei ihr bereits geimpft worden, so Koß: „Die Nachfrage ist sehr groß.“ Vor allem seit den Meldungen über einen 40 Jahre alten Berliner, der am Montag an einer vom Schweinegrippe-Virus ausgelösten Lungenentzündung gestorben ist, würden sich die Anfragen häufen – auf bis zu 50 pro Tag, hieß es bei mehreren Ärzten. Insgesamt sollen in Potsdam 29 Arztpraxen bei der Impfung gegen Schweinegrippe helfen. Dafür müsse jeweils ein Versichertenausweis mitgebracht werden, so Müller.
Ohne dieses Dokument kann sich jeder ab dem Montag in einer Woche vorsorglich behandeln lassen: Am 16. November beginnt das Gesundheitsamt in der Hegelallee mit den Impfungen. Diese sollen laut Müller zunächst nur montags von 14 bis 16 Uhr möglich sein: „Wir können diese Zeiten aber ohne Probleme ausweiten, falls es einen Ansturm gibt.“HK/pst
Die Hotline unter Tel.: (0331) 289 24 00 ist täglich ab 8 Uhr besetzt. Die Liste der behandelnden Ärzte lässt sich werktags von 9 bis 12 Uhr unter Tel.: (01805) 582 24 31 abfragen. Eine Liste aller impfenden Ärzte in Potsdam findet sich unter www.pnn.de/schweinegrippe.
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