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Potsdam ist schön, aber auch teuer. Einfamilienhäuser kosteten im Durchschnitt 839.000 Euro.

© ZB

Potsdamer Grundstücksmarktbericht: Eine Villa für elf Millionen Euro

Der Umsatz beim Verkauf von Häusern und Wohnungen in Potsdam hat mit 1,1 Milliarden Euro im Jahr 2021 einen Rekord erreicht. Die Preise steigen nicht nur in Bestlage. 

Potsdam - Potsdams Grundstücksmarkt hat im vergangenen Jahr die Delle des ersten Coronajahres überwunden. Der Umsatz beim Verkauf von Grundstücken, Häusern und Wohnungen hat mit mehr als 1,1 Milliarden Euro im Jahr 2021 einen Rekord erreicht. Preissteigerungen zogen sich durch fast alle Kategorien, wenn auch in unterschiedlichem Maße. Das geht aus dem neuen amtlichen Grundstücksmarktbericht für Potsdam hervor, der am Dienstag im Rathaus vorgestellt wurde.

„Potsdam ist als Landeshauptstadt und wegen seiner Nähe zu Berlin ein begehrter Immobilienstandort“, sagte der Vorsitzende des Gutachterausschusses, Winfried Schmidt. „Der Preisanstieg, insbesondere für Bauland und Wohnimmobilien, hat sich im vergangenen Jahr fortgesetzt.“ Mit 1453 Vertragsabschlüssen wurde etwa das Niveau vor der Pandemie erreicht. Weil aber die Preise seitdem deutlich zugelegt hatten, wurde so viel Geld wie noch nie zuvor umgesetzt.

Winfried Schmidt, der Vorsitzende des Gutachterausschusses.
Winfried Schmidt, der Vorsitzende des Gutachterausschusses.

© Andreas Klaer

Hochwertige Villen werden in Potsdam inzwischen zu so hohen Preisen verkauft, dass man im Gutachterausschuss überlegt, dafür eine neue Kategorie in der Statistik einzuführen. Denn in der Kategorie Villen und Landhäuser sind im Jahr 2021 insgesamt 22 Objekte für zusammen 70,4 Millionen Euro verkauft worden. Davon kosteten allein sieben mehr als drei Millionen Euro pro Stück. Spitzenreiter war den Angaben zufolge ein „neoklassizistischer Villenkomplex von Anfang des 20. Jahrhunderts mit direktem Wasserzugang und Bootssteg“ für 11,7 Millionen Euro in der Berliner Vorstadt.

Einfamilienhäuser verteuerten sich um 27 Prozent

Wer in Potsdam ein freistehendes Einfamilienhaus sein Eigen nennt, hat 2021 ein lukratives Jahr erlebt. Einfamilienhäuser verteuerten sich um 27 Prozent und kosteten im Durchschnitt 839.000 Euro. Das war mehr als doppelt so viel wie im Jahr 2017. Auch pro Quadratmeter gerechnet zogen die Preise deutlich an. Im vergangenen Jahr wurde der Quadratmeter in einem Ein- oder Zweifamilienhaus mit mittlerem bis sehr gutem Bauzustand im Durchschnitt für 5420 Euro verkauft.

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Aufwärts ging es auch bei Reihenhäusern. Sie verteuerten sich binnen Jahresfrist von 565.000 Euro auf 629.000 Euro. Ein Zuwachs von rund elf Prozent. Weil sie im Durchschnitt etwas größer waren als im Vorjahr, fiel der Zuwachs pro Quadratmeter schwächer aus. Der Durchschnittspreis pro Quadratmeter lag 2021 bei 4670 Euro, 155 Euro mehr als ein Jahr zuvor. Doppelhaushälften kosteten im Durchschnitt 637.000 Euro, etwa fünf Prozent mehr als im Vorjahr.

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Eine wachsende Bedeutung für den Potsdamer Grundstücksmarkt haben Eigentumswohnungen. Sie machen etwa zwei Drittel aller Verkäufe und rund 37 Prozent des Geldumsatzes aus. „Sie waren besonders gefragt“, so Schmidt. Mit 361 fanden mehr als doppelt so viele neue Besitzer als im Vorjahr. Neue Eigentumswohnungen kosteten pro Quadratmeter im Durchschnitt 7200 Euro. Im Jahr 2012 lag dieser Wert noch bei 3260 Euro. Auch beim Weiterverkauf von Wohneigentum zogen die Preise an. Der Quadratmeter wurde im Durchschnitt für 4460 Euro verkauft. Das waren 16 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Der durchschnittliche Gesamtpreis einer Eigentumswohnung lag im vergangenen Jahr in Potsdam bei 464.000 Euro.

Auch die Preise für Bauland steigen

Schwerpunkte beim Erstverkauf von Eigentumswohnungen waren Neubauprojekte im Bornstedter Feld, in der Brandenburger Vorstadt, sowie in der Potsdamer Mitte inklusive der Speicherstadt. Der im Berichtsjahr höchste Wohnflächenpreis wurde mit rund 13.800 Euro je Quadratmeter Wohnfläche beim Erstverkauf einer Eigentumswohnung in einem Neubau mit Wasserzugang und drei Pkw-Stellplätzen erzielt.

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Auch Bauland verteuerte sich weiter. Der durchschnittlich gezahlte Preis für ein Eigenheimgrundstück betrug 590 Euro pro Quadratmeter Bauland. Währenddessen fiel die Zahl der Verträge mit 105 auf den tiefsten Wert seit 2012. Im inneren Stadtgebiet haben sich die Preise seit 2010 auf das 3,6-fache erhöht, im äußeren Stadtgebiet haben sie sich mehr als vervierfacht. Die Spreizung der Preise ist aber teilweise erheblich: So wurden auch im vergangenen Jahr Eigenheimgebiete in städtischer Randlage für Preise zwischen 100 und 450 Euro pro Quadratmeter veräußert, in sehr guter Lage können es auch 1500 Euro sein.

Anders als Marktberichte von Maklerfirmen oder Immobilienportalen wertet der Grundstücksmarktbericht keine Angebote aus, sondern tatsächlich beurkundete Verträge. Nicht erfasst wird allerdings, wenn statt des Grundstücks lediglich die Eigentümerfirma den Besitzer wechselt. Was die derzeitige und künftige Entwicklung angeht, sieht Schmidt jedoch Unsicherheiten. Die Zinsen für Immobilienfinanzierungen hätten sich seit Jahresbeginn von etwa einem auf drei Prozent erhöht. Die Baupreise seien gestiegen, es gebe viel Ungewissheit wegen der Pandemie und des Krieges in der Ukraine. Angesichts positiver Standortfaktoren sowie des begrenzten Angebots erwarte er insgesamt stabile Preise in Potsdam.

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