Von Michael Meyer: Einen Kindheitstraum erfüllt
Eric Brechlin gewann seinen ersten Zweitliga-Kampf für Motor und mit Babelsberg 13:11 gegen Seelze
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Eric Brechlin war ganz happy. Am Samstagabend sorgte der 20-jährige Boxer in seinem ersten Zweitliga-Kampf für seinen Verein Motor Babelsberg mit einem Sieg nach Punkten gegen Alex Melcher für einen glanzvollen Schlusspunkt unter den 13:11-Heimerfolg über den BSK Seelze. „Das hat Eric sehr gut gemacht“, lobte Brandenburgs Boxverbandschef Lothar Heine als Augenzeuge den Superschwergewichtler. Und Motor-Trainer Ralph Mantau verriet: „Wir haben Eric vor dem Kampf richtig heiß gemacht.“
Dessen hätte es wohl kaum bedurft, denn Brechlin hatte sich schon lange auf seinen ersten Heimkampf gefreut. Der Potsdamer hatte bei Motor mit dem Sport im Seilquadrat begonnen, ehe er nach Frankfurt (Oder) ging, wo er immer noch bei Michael Stachewitz trainiert und inzwischen eine Mechatroniker-Lehre absolviert. In den letzten beiden Jahren boxte er für Schwedt in der Oberliga. „Das war richtig, um Erfahrungen zu sammeln und jetzt endlich für Motor boxen und gewinnen zu können“, erzählte der deutsche Vizemeister. „Heute ist ein Kindheitstraum von mir in Erfüllung gegangen. Es war ein regelrechter Kick, vor diesem tollen Publikum, das uns so unterstützt, zu kämpfen.“
Wobei der 1,92-Meter-Mann die 450 Zuschauer – unter ihnen seine begeisterten Eltern Anke und Jörg sowie Schwester Sophia – mit einem beherzten Fight in der Gewichtsklasse über 91 Kilo gegen den 17 Jahre älteren Melcher schnell auf seiner Seite hatte. Er marschierte immer wieder nach vorn, zeigte gute Beinarbeit, boxte mit Auge und ließ eigentlich nie Zweifel an seinem Sieg aufkommen. „Mein Gegner heute war ein erfahrener Mann, und ich war vorher sehr aufgeregt. Anfangs musste ich mich auch auf ein bisschen Feuer von ihm einstellen, aber dann fand ich immer besser in den Kampf“, meinte Brechlin selbst später.
Sein Erfolg war das i-Tüpfelchen auf einen sehr guten Start Motor Babelsbergs in die neue Zweitliga-Saison, die Marcel Schneider mit einem Sieg im 56-Kilo-Limit eingeläutet hatte. Auf den Bantamgewichtler ist auch in dieser Saison Verlass – er bezwang Salamon N''tuve, obwohl der mit seinen 1,82 Metern knapp einen Kopf größer war als der 1,64 Meter messende Babelsberger. „Einen so großen Gegner hatte ich bisher nur einmal im Sparring, daher wusste ich, dass es schwer wird", sagte Schneider später. „Aber dann hat es doch ganz gut geklappt.“
Gleiches konnte Sergej Haan konstatieren, der im Halbweltergewicht (64 kg) ordentlich ackern musste, um Aytekin Yöreci nach Punkten zu besiegen. „Darüber bin ich sehr froh, denn ich habe erst zwei Monate richtiges Training hinter mir, da ich mich vorher auf meinem Trainerjob beim BC Haan in Augsburg kümmerte und auch die deutsche Frauen-Nationalmannschaft mit auf die WM vorbereitet habe“, erzählte der 27-Jährige nach seinem 104. Sieg im 128. Kampf. Da auch Satula Abdulai (Mittel/75 kg) gegen Alexander Raynesh und Vitalius Subacius (Schwer/91 kg) gegen Eugen Schellenberger verdient gewannen, fielen die Babelsberger Punkt- Niederlagen durch Athde Gashi (Leicht/ 60 kg) gegen Suher Alshamari, Rinat Karimow (Welter/69 kg) gegen Patrick Wojcicki und Antaolij Hoppe (Halbschwer/81 kg) gegen Alfonso Fusco nicht entscheidend ins Gewicht.
„Das war der Auftakt, den wir haben wollten und auf dem wir aufbauen können“, erklärte Ralph Mantau, dessen Staffel bereits am kommenden Wochenende bei der zum Start kampffreien KG Hertha BSC/BC Cottbus antreten wird.
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