Landeshauptstadt: Einigung am Montag?
Tierschutzverein und Stadt verhandeln weiter
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Es ist die wohl letzte Möglichkeit zur Einigung: Zwei Wochen vor Auslaufen des Mietvertrags im jetzigen Tierheim Am Wildpark soll es am kommenden Montag ein Spitzen-Gespräch zwischen Tierschutzverein (TSV), dem Kommunalen Immobilienservice (KIS) und Verwaltung geben. Dies haben PNN-Recherchen ergeben. Bei den Verhandlungen soll es um eine mögliche Nachnutzung des jetzigen Tierheims durch den TSV gehen – und darum, ob der Verein eine Auffangstation für Fund- und Verwahrtiere betreiben darf. Das Treffen hat entscheidenden Charakter: Scheitert es, bliebe kaum noch Zeit für weitere Gespräche, da der Mietvertrag des TSV für die Immobilie Am Wildpark zum 31. Dezember ausläuft und der Verein das Gelände dann räumen müsste. Dies bestätigte gestern sowohl der TSV als die Verwaltung.
Doch wird zur Zeit das Verhältnis zwischen Verwaltung und TSV erneut belastet. Nachdem Sozialbeigeordnete Elona Müller am Mittwoch im Hauptausschuss dem Verein den Bruch von Versprechen vorwarf, wehrte sich der TSV gestern mit einer Pressemitteilung. Müller verwische Fakten und stelle sie falsch dar. „Wie sollen wir ein Konzept vorlegen, wenn wir die Anforderungen nicht kennen?“, sagte Mario Keller vom Vorstand des TSV. Müller hatte nämlich moniert, dass sich der TSV trotz Absprachen nicht bis zum 7. Dezember beim KIS gemeldet habe – und ein Konzept für den Betrieb der Auffangstation fehle. Dies wurde vom TSV nach dem Hauptausschuss an die Verwaltung geschickt. „Der Anforderungskatalog für das Konzept hat uns trotz Bitte erst am vergangenen Samstag erreicht“, begründete Keller. Auch TSV-Chef Niklas Wanke monierte „Verzögerungen“ bei der Verwaltung: „Wir haben alle Zeit verloren.“
Von der Einigung am Montag um die weitere Nutzung der Immobilie am Wildpark hängen auch die Verträge mit neun Umlandgemeinden wie Teltow oder Nuthetal ab, die zum Jahresende auslaufen. „Wir können diese Vereinbarungen kurzfristig verlängern“, so Keller. Allerdings müsse dazu zuerst der Mietvertrag stehen – sonst gäbe es die Gefahr vertragsbrüchig zu werden. Ein bisher genannter mündlicher Vorschlag über die Miethöhe von Seiten des KIS bezeichnete Keller als zu hoch, ein „subventioniertes“ Angebote stehe trotz Zusage noch aus.
Sollte sich vor diesem Hintergrund am Montag keine Einigung finden lassen, wäre das Szenario laut Keller klar: „Wir würden keine Tier mehr aufnehmen und unsere Tiere an andere Tierheime geben müssen“, so Keller. Dazu käme der Wegzug des Vereins vom Wildpark während einer auszuhandelnden Nachnutzungsfrist. Ab kommenden Jahr übernimmt das Pfötchenhotel Beelitz die Betreuung der Potsdamer Fundtiere. Darüber hatte es im Herbst heftigen, auch politischen Streit gegeben. Der TSV ist einer der größten Potsdamer Vereine. Henri Kramer
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