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Landeshauptstadt: Einladung zur Raubfisch-Fütterung

Auf Tuchfühlung mit Hecht, Krebs und Geldbrandkäfer – im Naturkundemuseum Potsdam dreht sich alles um das Aquarium

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Da kommt Leben in die Bude: Für das umfangreiche Ferienprogramm des Potsdamer Naturkundemuseums werden viele heimische Wasserlebewesen extra ins hauseigene Aquarium gebracht, damit Kinder ab sechs Jahren diese hautnah erleben können. „Wir wollen so viele lebende Tiere wie möglich hierherholen, die man sonst nur in der Natur beobachten kann“, verspricht Museumsdirektor Detlef Knuth. Derzeit seien Mitarbeiter des Museums in heimischen Gewässern unterwegs, um mit Keschern Süßwassergarnelen, Gelbrandkäfer, Bachflohkrebse und andere Tiere einzufangen.

Die insgesamt sechs Ferienprojekte, -führungen und -experimente stehen ganz im Zeichen des Wassers, genauer gesagt des Museumsaquariums, das es seit 50 Jahren gibt. Unter dem Motto „Flinke Fische“ können Kinder am 22. und 23. Juli herausfinden, wie man an der Körperform und den Flossen erkennt, ob ein Fisch schnell oder langsam schwimmt. „Es werden auch Fische gebastelt, wobei die Kinder die dachziegelartige Struktur der Schuppen nachbilden können“, sagt Annette Theobald.

Die Diplombiologin ist die neue Museumspädagogin des Naturkundemuseums und wird alle Ferienprogramme betreuen. Zuvor hatte Theobald den Führungsbetrieb des staatlichen Naturkundemuseums Karlsruhe geleitet.

Ihre persönliche Lieblingsveranstaltung ist das Projekt am 26. und 27. August, das der Frage nachgeht, wie Gelbrandkäfer und Libellen eigentlich unter Wasser atmen. „Gelbrandkäfer zum Beispiel sammeln unter ihren Flügeln Luft und benutzen sie als Sauerstoffspeicher“, verrät Theobald. Die großen Käfer können erstaunlich schnell schwimmen und fangen sogar kleine Fische.

Bei „Wie fischt man im Trüben?“ werden am 19. und 20. August die Fang- und Jagdtechniken von Raubfischen wie Hecht oder Barsch unter die Lupe genommen – Füttern ausdrücklich erlaubt! Wer herausfinden möchte, wie die Jäger eigentlich schwimmen, kann mit Modellen im Wasser Strömungsexperimente durchführen. „Natürlich darf man einige der Tiere auch anfassen, wenn man sich traut“, so Knuth. „Wann hat man schon mal die Chance, einen Edelkrebs zu berühren? Den gibt es kaum noch bei uns.“

Ähnliches gilt für den Stör: Er ist in Deutschland faktisch ausgestorben. Den urzeitlichen Fisch, der bis zu fünf Meter lang werden kann, können kleine und große Besucher täglich im Naturkundemuseum erleben. Laut Knuth ist es das einzige öffentliche Aquarium in Ostdeutschland, in dem man lebende Störe – vier an der Zahl – sehen könne. Finden kann man sie im neuen Strömungsbecken – eine Anschaffung, die nötig geworden war, nachdem eines der alten Becken im Frühjahr undicht geworden war.

Lebendige Garnelen, Wollhandkrabben und Wasserflöhe kann man am 29. und 30. Juli bei „Krebse – Nur Panzer und Scheren?“ erleben. Die Wassersäugetiere Biber und Otter werden bei der interaktiven Führung am 5. und 6. August hingegen nur als Präparat vertreten sein. Passend dazu drehen sich die folgenden Veranstaltungen am 12. und 13. August ganz um die typische Nahrung von Otter und Co.: Schnecken und Muscheln. Bei „Harte Schale, weicher Kern“ können Kinder mit einem Flaschenexperiment ausprobieren, wie die heimischen Sumpfdeckelschnecken und Teichmuscheln das Wasser nach Nahrung filtern und damit nebenbei reinigen.

Alle Ferien-Veranstaltungen beginnen am Mittwoch (für Familien, Kinder 2 Euro, Erwachsene 4 Euro) und Donnerstag (für Hortgruppen, Kinder 2 Euro, freier Eintritt für eine Begleitperson) jeweils um 10 Uhr und 13 Uhr. Um Anmeldung wird gebeten, Tel.: (0331) 28 96 707. Es können maximal 20 Personen pro Veranstaltung teilnehmen. Ermäßigungen gibt es für Besitzer eines Familienpasses

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