Sport: Einmaliges Flair

Der „Potsdamer Drittelmarathon – rbb- Lauf“ hat zwei neue Titelverteidiger: Dawn Domaschk und Abdou Oukioud drückten gestern der achten Auflage des Traditionslaufs ihren Stempel auf und kamen auf der Glienicker Brücke als Erste ins Ziel. Mit Anja Carlssohn und Hagen Brosius waren die Sieger des vergangenen Jahres nicht am Start.

Für Oukioud war es der zweite Auftritt in Potsdam – bereits im Jahr 2008 war der gebürtige Marokkaner am Start und kam damals auf den zweiten Platz. „Diesmal wollte ich unbedingt gewinnen“, so der für den OSC Berlin startende Läufer. Das sollte dann auch klappen: In 46:13 min bewältigte der 31-Jährige die 14,065 km lange Strecke durch die Potsdamer Innenstadt und Babelsberg und ließ seinen Kumpel Daniel Naumann vom LTC Berlin mit 46:27 min auf dem zweiten Platz folgen.

„Wir haben uns vom Start weg schnell gefunden und sind bis Kilometer zehn gut zusammen gelaufen“, erzählte der kaum erschöpfte Oukioud nach dem Zieleinlauf. „Dann habe ich mich aber etwas abgesetzt und wollte die Sache unbedingt für mich entscheiden.“

Für Naumann war es hingegen bereits die dritte Teilnahme am Potsdamer Drittelmarathon – und sein bislang größter Erfolg. „Das Flair bei diesem Lauf ist einfach einmalig“, sagte der Berliner Polizist, und Abdou Oukioud pflichtete ihm bei. „Wie immer war das Ganze hier bestens organisiert, das Wetter spielte mit, und auf der Strecke gab es immer wieder kleine Grüppchen, die uns anfeuerten. Das war ganz sicherlich nicht mein letzter Lauf in Potsdam.“ Vor seinem nächsten Auftritt will der 25-Jährige allerdings seinen ersten Marathon in Angriff nehmen: Am 20. Mai will er sich beim Hamburg-Marathon auf der langen Distanz versuchen. „Wenn ich beim ersten Mal unter 2:40 kommen würde, wäre ich sehr zufrieden“, so Naumann, der Till Heine (47:39 min) auf den dritten Platz verwies.

Bei den Frauen machte Dawn Domaschk ganz klar das Rennen und überquerte nach 52:19 min als erste Läuferin die Ziellinie. Für die gebürtige Amerikanerin war es der erste Lauf in Potsdam, und umso größer war ihre Freude. „Ich war vor allem sehr überrascht“, so die 30-Jährige, die an der TU Berlin ein Studium für regenerative Energiesysteme absolviert. „Vor zwei Wochen bin ich den Halbmarathon gelaufen und wollte nach zwölf Kilometern schon aufhören. Aber dieser Lauf heute war völlig anders. Eine wunderschöne Strecke, ein tolles Publikum – es hat einfach Spaß gemacht.“ Ebenso wie Oukioud und Naumann will auch die gebürtige US-Amerikanerin bei der nächsten Auflage im kommenden Jahr wieder mit dabei sein.

Als zweite Frau kam Diana Lehmann vom Potsdamer Laufclub nach 45:10 min vor Karsta Parsiegla (54:57 min/ SCC Berlin) ins Ziel, war jedoch weniger zufrieden. „Die Straße ist nicht so mein Ding“, sagte die 33-Jährige. „Ich bin eben mehr im Berglauf zu Hause.“ Im Juli wird sie das nächste Highlight angehen: Dann stehen im türkischen Bursa die 10. European Mountain Running Championships an.

Das Mannschaftsrennen bei der mit 2400 Finishern gut besuchten achten Auflage des Drittelmarathons entschied die Polizei Brandenburg für sich.

Henner Mallwitz