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Landeshauptstadt: Einsatz gegen Atomwaffen und Gewalt Friedenspreis für Anwalt und Menschenrechtlerin

Innenstadt – Der Friedenspreis des „International Peace Bureau“ (IPB) wird am heutigen Samstagabend im Potsdamer Rathaus zum Abschluss einer Tagung von internationalen Friedensforschern verliehen. Preisträger sind die irakische Menschenrechtsaktivistin Hanaa Edwar und der deutsche Jurist Peter Becker.

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Innenstadt – Der Friedenspreis des „International Peace Bureau“ (IPB) wird am heutigen Samstagabend im Potsdamer Rathaus zum Abschluss einer Tagung von internationalen Friedensforschern verliehen. Preisträger sind die irakische Menschenrechtsaktivistin Hanaa Edwar und der deutsche Jurist Peter Becker. Die Tagung begann bereits am Freitag.

Edwar wird für ihren Einsatz für Demokratie und Menschenrechte im Irak unter der Diktatur Saddam Husseins geehrt, sagte Reiner Braun von der „Vereinigung Juristen gegen Atomwaffen“, die die Tagung mit dem IPB organisiert. Sie habe sich später auch für Kriegswaisen eingesetzt und humanitäre Hilfe für Krankenhäuser organisiert. Weiterer Preisträger ist der Berliner Rechtsanwalt Peter Becker. Er setze sich seit Jahren gegen die Atomenergie ein und vertrete Kommunen vor Gericht gegen Stromkonzerne, heißt es zur Begründung. Außerdem sei er ein Förderer der Friedensforschung.

Der Preis trägt den Namen des irischen Friedensforschers Sean MacBride, der im Jahr 1974 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. In jungen Jahren kämpfte dieser im irischen Unabhängigkeitskrieg gegen die Briten, wandte sich aber später von der Gewalt ab. Er gehörte zu den Gründern von Amnesty International und arbeitete später für die UNO.

Thema des zweitägigen Symposions in Potsdam ist das Leben und Werk von Friedensnobelpreisträger Alfred Hermann Fried. Dieser gilt als einer der Begründer der Friedensforschung zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Im Jahr 2011 jährt sich seine Auszeichnung mit dem Nobelpreis zum 100. Mal. Neben dem Leben und den Theorien von Fried beschäftigen sich die etwa 60 Tagungsteilnehmer auch damit, wie sich Frieds Forschungen auf heutige Kriege und Krisen anwenden lassen.

Die Tagung wird von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) unterstützt, der einer von 320 „Bürgermeistern für den Frieden“ in Deutschland ist. „Potsdam mit seiner vom Militär geprägten Geschichte ist der richtige Ort, um sich mit Fragen der Friedenserhaltung zu beschäftigen“, sagte auch Uwe Fröhlich vom Verein Hiroshima-Platz. Schließlich habe sich die Stadt davon gelöst: Seit 1994 sind keine Kasernen mehr im Stadtgebiet und es gebe das Deserteursdenkmal an zentraler Stelle. Für Reiner Braun eine Entwicklung, die er sich weltweit wünscht. Derzeit würden 1,3 Billionen Euro im Jahr für militärische Zwecke ausgegeben, die friedlich sinnvoller verwendet werden könnten, sagte er. Marco Zschieck

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