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Neuer Amtschef. Hans-Hubertus Mack wird die Militärhistoriker leiten.

© M. Thomas

Homepage: Einsätze im Ausland erforschen Hans-Hubertus Mack wird neuer MGFA-Chef

Das in Potsdam angesiedelte Militärgeschichtliche Forschungsamt der Bundeswehr (MGFA) erhält einen neuen Amtschef. Am kommenden Montag übernimmt Oberst Hans-Hubertus Mack (55) den Staffelstab von Oberst Hans Ehlert (62), der in den Ruhestand geht.

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Das in Potsdam angesiedelte Militärgeschichtliche Forschungsamt der Bundeswehr (MGFA) erhält einen neuen Amtschef. Am kommenden Montag übernimmt Oberst Hans-Hubertus Mack (55) den Staffelstab von Oberst Hans Ehlert (62), der in den Ruhestand geht. Dr. Hans-Hubertus Mack ist seit 2003 am Militärgeschichtlichen Forschungsamt Potsdam tätig, er ist verheiratet und Vater von vier Kindern. Die Amtsleitung wird Hans-Hubertus Mack zu einem Zeitpunkt übertragen, in dem sich die größte außeruniversitäre militärhistorische Forschungseinrichtung Deutschlands einem zusätzlichen thematischen Schwerpunkt zuwendet: den Auslandseinsätzen der Bundeswehr.

Zu deren Vorbereitung trägt das MGFA bereits durch die seit fünf Jahren erscheinenden „Wegweiser zur Geschichte“ bei, mit denen Soldaten sich auf Auslandseinsätze vorbereiten. Von Afghanistan bis Usbekistan vermitteln inzwischen zehn Titel in 200 000 Exemplaren Kenntnisse über Traditionen, Kultur und Bräuche der Einsatzländer, die für einen angemessenen Umgang mit der Bevölkerung wichtig sind. Nun werden die Auslandseinsätze selbst zum Forschungsgegenstand. „Wir erforschen damit „Geschichte, die noch qualmt“, zitiert Mack den Politiker Markus Meckel. Die Grundlagenforschung im MGFA könne sich, davon ist Mack überzeugt, fruchtbar und versachlichend auf die Diskussionen auswirken. Ebenso werde sie das gesellschaftliche Verständnis für den Wandel der Bundeswehr zur Einsatzarmee vertiefen. Am Ende des Weges sieht Mack ein Standardwerk zur gesamteuropäischen Militärgeschichte – wegen des hohen Forschungsaufwandes und unterschiedlicher nationaler Auffassungen allerdings ein äußerst kompliziertes Projekt.

Mit der neuen Aufgabe würden die bisherigen vier Forschungsschwerpunkte nicht vernachlässigt: „Das Zeitalter der Weltkriege“, „Nachkriegsordnungen“, die Bundeswehr vor 1990 sowie die Volksarmee der DDR. So bereite man sich etwa für 2014 auf den 100. Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges vor, wozu es in Potsdam auch eine Tagung geben werde.

Aber auch für Einzeldarstellungen wird noch Raum bleiben. So kündigt Mack für 2010 Titel wie „Hüter des Luftraumes“ über die Luftstreitkräfte der DDR oder „Brennender Enzian“ über die Nato-Planungen der Jahre 1951 bis 1960 für den Fall eines Angriffs des Warschauer Paktes auf Österreich und Norditalien an. Auch sei eine neue populärwissenschaftliche Buchreihe „Militärgeschichte kompakt“ geplant. Potsdam sei ein idealer Standort für das MGFA, sagt der selbst in der Landeshauptstadt wohnende Offizier. Er weist auf öffentliche Vortragsreihen, Kooperationen mit der Universität oder die öffentliche Nutzbarkeit der MGFA-Bibliothek als größte militärhistorische Bücherei Deutschlands hin.

Überraschend ist nun nach langer Entstehungszeit auch das „Militärgeschichtliche Handbuch Berlin-Brandenburg“ fertig geworden. Vielleicht kein Wunder, soll doch das Nachschlagewerk als Abschiedsgeschenk an den scheidenden Amtschef Hans Ehlert überreicht werden. Als originelles Dankeschön an den Historiker und Offizier, der die bedeutende Forschungseinrichtung seit 2004 erfolgreich auf Kurs gehalten hat. Erhart Hohenstein

Erhart Hohenstein

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