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Premiere im SC-Potsdam-Trikot. Der letztjährige Olympiateilnehmer Markus Münch tritt morgen erstmals für seinen neuen Verein an – aber nicht mit dem Diskus, den er auch schon bei Welt- und Europameisterschaften warf, sondern ausnahmsweise mit der Kugel.

© imago/Baumann

Sport: Einstand mit der Kugel

Diskuswerfer Markus Münch startet am Sonntag erstmals für seinen neuen Verein SC Potsdam

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Wenn Markus Münch seine Arme ausbreitet, hat er eine Spannweite von 2,24 Metern. Zum Vergleich: Der Steinadler bringt es mit seinen Flügeln auf 2,20 Metern, der Rußalbatros auf 2,08 Meter. „Ich habe unter den deutschen Diskuswerfern die längsten Arme und liege hier auch weltweit sehr weit vorn“, sagt der Diskuswerfer, der im Dezember von der LG Wedel- Pinneberg zum SC Potsdam wechselte und am morgigen Sonntag erstmals im Trikot seines neuen Vereins antritt. Bei den Berlin-Brandenburgischen Hallenmeisterschaften in der Charlottenburger Rudolf-Harbig-Halle wird der 2,07-Meter- Hüne allerdings nicht mit der Wurfschei- be antreten, sondern im Kugelstoßen.

„Das ist eine willkommene Abwechslung und schon eine Tradition für mich“, erklärt Münch, der mit der Kugel eine Bestweite von 17,88 Meter aufweist und morgen die 17-Meter-Marke schaffen will. „Ich komme allerdings aus dem vollen Krafttraining in Kienbaum, dadurch sind die Beine ganz schön schwer. Am Samstagnachmittag habe ich meine erste trainingsfreie Einheit.“ In Kienbaum bereitet sich der 26-Jährige seit vergangenem Sonntag mit seinem Trainingskollegen Gordon Wolf unter der Regie des leitenden Wurf/Stoß-Bundestrainers Jürgen Schult auf die nacholympische Saison vor, in der Markus Münch bei den Weltmeisterschaften vom 10. bis 18. August in Moskau möglichst erfolgreich sein will. Für das Ticket nach Russland muss der gebürtige Hamburger den Diskus 66,00 Meter weit werfen, was für ihn kein Ding der Unmöglichkeit ist. Münchs persönliche Bestweite steht seit Juni 20111 bei 66,87 Metern – das ist Rang 16 der ewigen deutschen Bestenliste, im vergangenen Jahr war er mit 66,28 Metern drittbester deutscher Diskuswerfer hinter dem Berliner Olympiasieger Robert Harting (70,66) und dem Magdeburger Martin Wierig (68,33). Bei den Olympischen Spielen 2012 in London, bei denen er antrat, wäre er mit dieser Weite Dritter geworden – wäre er nicht in der Qualifikation mit 59,95 Metern ausgeschieden. Auch bei den WM 2009 in Berlin und 2011 in Daegu sowie bei den Europameisterschaften 2010 in Barcelona war für den jetzigen Sportsoldaten in der Qualifikation Endstation, während er bei den EM 2012 in Helsinki den Vorkampf erreichte und am Ende mit 61,25 Metern auf Platz neun kam.

Da trainierte Marcus Münch längst schon in Potsdam, denn im Herbst 2010 war er von seinem damaligen Coach Rolf Danneberg, dem Diskuswurf-Olympiasieger von 1984, zu Jürgen Schult, dem Weltmeister von 1987 und Olympiasieger von 1988 mit der Wurfscheibe, gewechselt. „Ich bin zwölf Jahre für Wedel-Pinneberg angetreten und wollte als Dank für den Verein auch bei Olympiain London starten. Jetzt war der richtige Zeitpunkt für den Wechsel zum SC Potsdam“, sagt Münch, dessen nächstes ganz großes Ziel Olympia 2016 in Rio de Janeiro heißt.

Um noch ein paar Meter weiter werfen zu können, hat Markus Münch auch an seinen Bewegungsabläufen gefeilt. „Wir haben“, erzählt er, „viel an der Technik und der allgemeinen Aussteuerung gearbeitet, damit mehr Kraft und Energie aus dem gesamten Körper kommt und nicht nur aus den Armen.“ Lange Arme allein reichen halt nicht zum ganz großen Erfolg.

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