Landeshauptstadt: Einzelinteressen in Groß Glienicke Schilkin e.V. oder Die Columbianer? Liebevolle Erinnerungen
-
Stand:
Am 19. August tagte sie wieder: die Gemeindevertretung, die eigentlich die Aufgabe hat, die Gemeinde zu vertreten. In diesen Wochen würde das heißen: Sie würde sich z. B. um den Groß Glienicker See kümmern. Seit Wochen bewegt der Giftanschlag die Bürger in unserer Gemeinde. Er hat ein Stück Natur zerstört und gefährdet uns immer noch. Denn nun hat es einen zweiten Giftanschlag gegeben – ein Beweis, mit welcher Dreistigkeit und kriminellen Energie der oder die Täter vorgehen. Aber unsere Vertreter haben andere Sorgen. Nicht sie, sondern engagierte Bürger haben die Behörden alarmiert, Presse und Fernsehen eingeschaltet und haben nun herausgefunden, dass die Gefahr noch lange nicht gebannt ist. Was tun unsere Gemeindevertreter? Sie versuchen, trotz Bürgerbegehrens und Haushaltslochs weiterhin, den Spatzennest-Hortneubau durchzusetzen. Das erfolgreiche Bürgerbegehren dagegen war die klare Aufforderung, das Bauprojekt jetzt zu stoppen und sich um andere, dringlichere Probleme zu kümmern. In diesem Falle ist die Gemeindevertretung sogar gesetzlich gezwungen, den Bürgerwillen zu respektieren: Sie muss entweder diesen Hortneubau stoppen oder einen Bürgerentscheid zu dem Thema auf den Weg bringen. Stattdessen verschwendet die sogenannte „Fraktion für Kompetenz und Vernunft“ ihre Energie, um mit Verfahrenstricks doch noch weitere Schritte in Richtung Spatzennest-Hortneubau unternehmen zu können. PDS-Mann Kaminski mit seinen üblichen Zauberkunststückchen setzt einen Beschluss durch, der so tut, als ob der Hortneubau gestoppt sei, der aber in Wirklichkeit die Hintertür aufsperrt, um doch noch vor dem 26. Oktober die Weichen für einen Bau stellen zu können. Mit dem Ergebnis, dass Amtsdirektor Moritzen nun den Beschluss beanstandet hat, weil er gesetzwidrig ist. Es gibt akute Probleme, doch unsere Groß Glienicker Gemeindevertreter kümmern sich lieber um Einzelinteressen, als die Gemeinde und ihre Bürger zu vertreten. Winfried Sträter, Birgit Malik Gross Glienicker Forum Am 19. August herrschte in der Öffentlichen Sitzung des Sozialausschusses eine ernsthafte Arbeitsatmosphäre; die Tagesordnung wurde sachlich und mit Kompetenz behandelt. Allerdings muss zur Kündigung der Versorgungsverträge und der Neuausschreibung dieses Versorgungsauftrages durch die Stadt Potsdam festgestellt werden, dass es hier einzig und allein um Finanzen geht. Die tiefergehende Problematik der Suchtarbeit, die Hemmschwelle, die ein Suchtkranker überwinden muss, bevor er eine Suchtberatungsstelle aufsucht, die Unterschiedlichkeit in sozialer Herkunft, Religionszugehörigkeit, der Einzigartigkeit der Persönlichkeit jedes einzelnen Suchtkranken wurde zwar am Rande erwähnt, fand aber nicht den Stellenwert, den diese Problematik einnimmt. Selbst die Vertreterin des Gesundheitsamtes bezog sich bei ihrer Stellungnahme nur auf das Finanzielle. Gerade von ihr, die mir von mehreren Veranstaltungen u.a. der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) bekannt ist, hätte ich eine eingehende Aufklärung der Sozialausschussmitglieder erwartet. Nach diesem Tagesordnungspunkt verließ ich die Sitzung, einen Satz im Ohr, der mir Unmut macht: „ vielleicht sucht noch jemand ein zweites oder drittes Standbein und legt ein kostengünstiges Konzept vor "“. Haben wir in Potsdam bald eine Suchtberatungsstelle „Schilkin e.V.“ oder „Die Columbianer"? Henry Thielecke , Potsdam So eine Umfrage ist doch eine gute Sache. Meistens führt sie zu dem Ergebnis, das einem gefällt. Im vorliegendem Fall ist das nun nicht ganz gelungen. Aber Herr Scharfenberg wäre nicht Herr Scharfenberg, wenn er nicht aus dieser Umfrage etwas für ihn gutes rauslesen würde. Da sind zwar 48 Prozent der Befragten für ein Stadtschloss, aber Priorität haben andere Dinge. Also schlussfolgert er, erst andere Probleme zu lösen und dann an das Stadtschloss zu denken. Was den Landtag betrifft, kann ich ja Herrn Scharfenberg ein wenig verstehen. Eine Sanierung dieses alten Gebäudes würde zwar sehr teuer werden, doch hängen gerade für ihn und seiner Partei „liebevolle“ Erinnerungen an diesem Gebäude. Hier wurde etwas beschlossen was dann auch umgesetzt wurde und es wurden keine Umfragen gebraucht. Wenn nun Herr Scharfenberg wirklich am Wohle der Potsdamer etwas liegen würde, rate ich ihm eine Umfrage über das so genannte alternative Wohnen in der Zeppelinstraße zu starten. Vielleicht wäre er dann über das Ergebnis genauso überrascht. Ich weiß, über dieses Thema wird nicht gern geschrieben, aber den dort anliegenden Bewohnern liegt dieses Thema sehr nah. Es wäre interessant zu wissen, wie viele Beschwerden bei der Polizei eingegangen sind. Da ich ja nun mit vielen Potsdamern und Touristen zu tun habe, kenne ich deren Meinung über diesen Schandfleck in Potsdam. Aber dies scheint ja ein Tabu-Thema zu sein. Hartmut Neumann, Potsdam
Winfried Sträter, Birgit Malik
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: