Landeshauptstadt: Einzigartige Berufsakademie eröffnet
Hermannswerder: Bachelor für Sprachförderung und Musikvermittlung
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Hermannswerder - Die erste und bisher einzige Berufsakademie im sozialen Bereich im Land Brandenburg ging gestern in Hermannswerder offiziell an den Start. „Sie sehen, wir haben schon angefangen“ sagte Frank Hohn, Geschäftsführer der Hoffbauer gGmbH, nachdem Studierende den kleinen Festakt im Tagungshaus mit einem Kanon und einem spanischen Gitarrenlied eingeleitet hatten.
Die 30 Studierenden, die bereits seit Januar dieses Jahres die neue Einrichtung besuchen, werden hier in einem dreijährigen Studiengang zu Fachleuten für Sprachförderung und Musikvermittlung ausgebildet. Sie schließen mit dem Bachelor ab und erwerben damit die Möglichkeit, ein Master-Hochschulstudium, zum Beispiel als Sozialpädagoge oder -psychloge, aufzunehmen.
Von „Inselbewohnern von 9 bis 18 Uhr Montag bis Mittwoch“, singen die Studierenden in ihrem eigens zur Eröffnung erfundenen „Hoffbauer-Song“. Das heißt, sie haben an drei Tagen Theorie auf der Insel-Akademie. Zwei weitere Tage arbeiten sie in der Ausbildungseinrichtung, mit der sie ihren Ausbildungsvertrag geschlossen haben. Mit Theorie und Praxis werden sie laut Akademie-Leiterin Christiane Gerischer zum „dualen Bachelor“.
Mit einem „geistlichen Wort“ bedachte der frühere Generalsuperintendent Hans-Ulrich Schulz die Geburt der Akademie. Schulz, der Kuratoriumsvorsitzender der Hoffbauer-Stiftung ist, betont das in der Bibel verankerte evangelische Bildungsideal. „Die beste Ausbildung und die Fähigkeit, sich des Lebens zu freuen, müssen beieinander bleiben“, wandelte er ein Wort Jesu ab.
Die Akademie müsse sich nicht nur vor Gott, sondern auch vor dem Gesetz bewähren, erwiderte darauf Martin Gorholt. Der Staatssekretär im brandenburgischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur erwähnte den erfolgreichen Verlauf des Verfahrens zur staatliche Anerkennung der Akademie. Jetzt beginne deren Bewährung. Sie müsse durch ihre Arbeit bestätigen, dass sie dem Anspruch an eine Bildungseinrichtung im tertiären Bereich erfülle. In den nächsten Jahren erfolge eine Evaluation durch den Wissenschaftsrat. Diese sei für alle privaten Bildungsträger, die einen Hochschulstudiengang anbieten, vorgeschrieben.
Die Studiengebühren betragen monatlich 450 Euro. Laut einem Faltblatt der Hoffbauer-Berufsakademie sei die Finanzierung in der Regel durch Entlohnung der Arbeit in den Ausbildungseinrichtungen gedeckt. Günter Schenke
Günter Schenke
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