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Homepage: Einzigartigkeit und Vernetzung Die Bewerberschrift zur Wissenschaftsstadt 2006

Von Jan Kixmüller Das in Potsdams Innenstadt geplanten Science Center wurde im Zuge der Bewerbung zur Wissenschaftsstadt 2006 zum „Denkhaus“ umbenannt (PNN berichteten). Diese modifizierte, durchaus abgespeckte Version des ehrgeizigen Projektes „Wissenschaft zum Anfassen“ soll nun erst einmal im „Schaufenster“, den Ausstellungsräumen der Fachhochschule in der Friedrich-Ebert-Straße (ehemals Intersport) seinen Platz finden.

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Von Jan Kixmüller Das in Potsdams Innenstadt geplanten Science Center wurde im Zuge der Bewerbung zur Wissenschaftsstadt 2006 zum „Denkhaus“ umbenannt (PNN berichteten). Diese modifizierte, durchaus abgespeckte Version des ehrgeizigen Projektes „Wissenschaft zum Anfassen“ soll nun erst einmal im „Schaufenster“, den Ausstellungsräumen der Fachhochschule in der Friedrich-Ebert-Straße (ehemals Intersport) seinen Platz finden. Dass man nun kleinere Brötchen backen muss, sehen die Initiatoren des Science Centers nicht unbedingt als Hindernis. Wie Jörn Lauterjung vom GeoForschungsZentrum Potsdam (GFZ) den PNN sagte, sei am wichtigsten, dass nun ein Anfang gemacht wurde. Die Gründung eines Betreibervereins für das Science-Center-Projekt hatte sich seit Jahren hingezogen. Ebenso schwierig gestaltete sich die Suche nach einem geeigneten Standort. Nun, da die Stadt die Bewerberschrift zur Wissenschaftsstadt abgegeben hat, sieht die Situation ganz anders aus. Für das „Denkhaus“ benannte Kommunikationszentrum für Wissenschaft und Öffentlichkeit – mit dem man vor allem auch die junge Generation ansprechen will – steht der neu gegründete Verein „ProWissenschaft“ ein, in dem die Stadt, die Hochschulen und die außeruniversitären Institute zusammen an einem Strang ziehen. Hinzu kommt, dass die Stadt für das Projekt einstehen will. Oberbürgermeister Jann Jakobs betonte, dass die strukturellen und technischen Voraussetzungen für das „Denkhaus“ geschaffen worden sind. Eine nicht unwichtige Aussage, ist das Projekt mit einer Ausstellungsfläche von 250 Quadratmetern doch mit Kosten in Höhe von 1,1 Millionen Euro veranschlagt. Die Stadt, das Land Brandenburg und die Wissenschaftseinrichtungen tragen im Rahmen der Gesamtkonzeption des Denkhauses die Vorlaufkosten in Höhe von 470 000 Euro im Jahr 2005 und die Folgekosten ab 2007, so die Bewerberschrift. Die Bewerbung hebt neben der großen Menge an wissenschaftlichem Potenzial, dass sich in und um Potsdam in den vergangenen Jahren angesiedelt hat, vor allem auch auf ein „Alleinstellungsmerkmal“ Potsdams ab: die Einzigartigkeit der hiesigen Forschung. Nicht nur, dass die Wissenschaftstradition der Vorkriegszeit nach der Wende durch eine Verknüpfung der Potenziale aus Ost und West fortgeführt wurde. Mit den Lebens-, Erdwissenschaften, jüdischen Studien und der Filmhochschule hat Potsdam zudem ganz eigene Profile entwickelt. Hinzu kommt die Vernetzung. Mit dem Aufbau der Wissenschaftslandschaft nach der Wende wurde Wert darauf gelegt, dass nicht jedes Institut separat Forschung betreibt. Und so ist heute Interdisziplinarität und Vernetzung am Standort weit fortgeschritten. Die Universität Potsdam beispielsweise hat mittlerweile 38 ihrer 240 Professuren gemeinsam mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen berufen. Die Einzigartigkeit und Vernetzung der Potsdamer Forschung zieht sich wie ein roter Faden durch die Bewerbung. Die ganze Bandbreite der Wissenschaft wird deutlich, und zwar mit vielfältigen Bezügen untereinander. Deutlich wird natürlich auch, dass noch einiges geschehen muss, wenn man 2006 Wissenschaftsstadt werden will. Nicht zuletzt auch die Verwirklichung der lange angedachten Internetplattform, damit sich auch die Außenwelt schnell in die Potsdamer Wissenschaftslandschaft einklicken kann. Die Bewerbung verspricht, auch dies im kommenden Jahr auf die Beine zu stellen. Bei einem Gesamtetat von über 1,8 Millionen Euro dürfte so einiges möglich werden. Die Chancen, den mit 125 000 Euro verbundenen Titel „Wissenschaftsstadt“ zu erhalten, stehen für Potsdam gar nicht so schlecht. Mit seinem Forschungscluster ist die Stadt in Ostdeutschland mittlerweile einmalig. Westdeutsche Forschungsstädte wie Heidelberg oder Göttingen bieten zudem weniger den Reiz des Neuen. Auch versteht der Stifterverband sein Prädikat als Strukturmaßnahme zur Stadtentwicklung. Das könnte eher den Ausschlag für eine junge Wissenschaftsregion geben. Zumal mit Bremen die Wahl für 2005 schon auf den Westen gefallen ist.

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