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Landeshauptstadt: Eiserne Lady radelt jeden Tag

Gestern wurde die 4. Sommer-Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ eröffnet

Stand:

Innenstadt – „Mir macht es Spaß, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren“, sagt Ursula Grothe. Tag für Tag radelt die „eiserne Lady“ von Fahrland zum Schlaatz, um dort ihre Arbeit als Ausbilderin in der Berufsvorbereitung aufzunehmen. Vor vier Jahren habe sie die Aktion „Mit dem Fahrrad zur Arbeit“ animiert, aufs Rad zu steigen und inzwischen lasse sie sich selbst von schlechtem Wetter nicht mehr davon abhalten. „Auch wenn ich nicht so aussehe“, sagt die füllige Radlerin und freut sich, dass nach der Anstrengung das Essen besonders gut schmeckt.

Wer sich gestern zur Auftaktveranstaltung der 4. Sommer-Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ am Brandenburger Tor eingefunden hatte, brachte natürlich sein Fahrrad mit und so war der Platz gespickt mit Stahlrössern. Eingeladen hatten wieder die Allgemeine Ortskrankenkasse AOK und der Allgemeine Deutsche Fahrradclub ADFC, die nicht nur mit Gesundheitsförderung und Umweltfreundlichkeit zum Umsteigen vom Auto aufs Fahrrad lockten, sondern auch mit Preisen für Einzel- und Gruppenteilnehmer. Und wer eine besonders witzige Idee filmt oder fotografiert, hat zudem Aussicht auf einen Sonderpreis. Es muss ja nicht gleich eine Tour zur Arbeit in Frack und Zylinder auf dem Hochrad sein, wie sie Rainer Schmidt von der Radler-Scheune Burg absolvieren kann. Zum Auftakt der Arbeits-Radler-Saison gestern führte er mit Bravour die Potsdamer Etappe an, allerdings im Radler-Shirt, flankiert von Oberbürgermeister Jann Jakobs auf seinem „Pegasus“ und dem AOK-Vorstandsvorsitzenden Frank Michalak. Der AOK-Chef hatte schon am Montag bei der Prignitz -Tour seinen Einstand gegeben und erklärte leicht stöhnend, dass er eigentlich nicht der unentwegte Radler sei. Auch Jakobs legt seinen Arbeitsweg nicht mit dem Rad, sondern zu Fuß zurück. Für die 600 Meter lohne sich das Aufsteigen nicht, meinte er. Er fahre aber zu den meisten Wochenendterminen per Fahrrad. „Kann man das auch in Anzug und Schlips“, fragte Moderatorin Carla Kniestedt und erfuhr, dass das in gemäßigtem Tempo sehr gut gehe. ADFC-Geschäftsführerin Annette Kretschmann wedelte zudem noch mit Deo-Tüchern für den Fall aller schweißtreibenden Fälle. Sie lobte, dass es in Potsdam das neue Radverkehrskonzept gibt und Jakobs hörte das gern, auch wenn noch „viel zu tun“ sei bei der Umsetzung. AOK-Pressesprecher Jörg Trinogga konnte sich an dieser Stelle ein Brummeln nicht verkneifen: „Ja, zum Beispiel in der Zeppelinstraße um die Ecke. Da haben die Radler keine guten Karten.“

Trotzdem sind die Pedalritter in Potsdam nicht mehr aufzuhalten. Mancher ließ sich gestern gleich als Aktions-Teilnehmer am AOK-Stand eintragen beziehungsweise das Fahrrad codieren. Der ADFC machte es kostenlos möglich. Die Veranstalter wollen in der neuen Saison die Teilnehmerzahl von 2007 unbedingt noch toppen. Im Vorjahr hatten sich brandenburgweit 2174 Radler beteiligt. Für dieses Jahr gibt es schon wieder 400 Anmeldungen. Mitmachen kann jeder.

Anmeldungen bis 30. Juni unter www.mit-dem- rad-zur-arbeit.de oder unter der Telefonnummer 0180 265 1111

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